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Museum Berlin-Karlshorst Dauerausstellung Kapitel 3: Sowjetische Kriegsgefangene

Dauerausstellung Kapitel 3: Sowjetische Kriegsgefangene

Etwa 5,7 Millionen Angehörige der Roten Armee gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft. 3,3 Millionen von ihnen starben. Für ihren Transport, ihre Verpflegung, Bekleidung, Unterbringung und Behandlung war die Wehrmacht verantwortlich. Sie verweigerte den sowjetischen Kriegsgefangenen, im Gegensatz etwa zu anderen, die völkerrechtlichen Standards. Viele gefangengenommene Soldaten der Roten Armee wurden erschossen. Die
meisten verhungerten, erfroren oder starben an Seuchen. Erst der wachsende Bedarf an Arbeitskräften in der deutschen Rüstungsindustrie verbesserte ihre Lage ab 1942 ein wenig. Kriegsgefangene wurden auch als Arbeitskräfte im besetzten Gebiet und in bewaffneten einheimischen Verbänden eingesetzt.

[ 11 Objekte ]

Mantel eines sowjetischen Kriegsgefangenen, um 1941-1945

Ein Mantel eines sowjetischen Kriegsgefangenen aus einem unbekannten Standort. Auf der Brust ist die Zahl 157 mit großen weißen Buchstaben angemalt.

Mütze eines sowjetischen Kriegsgefangenen, 1941-1945

Eine Mütze eines sowjetischen Kriegsgefangenen von einem unbekannten Ort.

Uniformabzeichen von Politoffizieren der roten Armee, 1940

Politoffiziere der Roten Armee waren anhand ihrer Abzeichen zu erkennen. Nachdem das deutsche Vorgehen bekannt geworden war, rissen sich viele Politoffiziere bei ihrer Gefangennahme die Kennzeichen ab, um ihr Leben zu retten.

Ärmelabzeichen der russischen Befreiungsarmee 1944/45

Die Abkürzung ROA ergibt sich aus der russischen Bezeichnung Russkaja Oswoboditelnaja Armija. Die Russische Befreiungsarmee war ein russischer Kampfverband, der auf der deutschen Seite am Zweiten Weltkrieg teilnahm. Die ROA wurde erst 1944 gegründet, während Angehörige anderer Völker der Sowjetunion schon drei Jahre früher in den Ostlegionen organisiert wurden. Unter den Truppen waren unter Anderem Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und russische Emigranten. Die Motive für diese Zusammenarbeit reichten von politischer Überzeugung bis hin zu der Hoffnung, dadurch überleben zu können. Die ROA wurde von dem früheren Generalleutnant der Roten Armee Andrei Wlassow organisiert, der alle Russen im Kampf gegen die Sowjetunion vereinen wollte. Nach diesem ersten Kommandeur wurde die ROA auch Wlassow-Armee genannt.

Ärmelabzeichen der russischen Befreiungsarmee 1944/45

Die Abkürzung ROA ergibt sich aus der russischen Bezeichnung Russkaja Oswoboditelnaja Armija. Die Russische Befreiungsarmee war ein russischer Kampfverband, der auf der deutschen Seite am Zweiten Weltkrieg teilnahm. Die ROA wurde erst 1944 gegründet, während Angehörige anderer Völker der Sowjetunion schon drei Jahre früher in den Ostlegionen organisiert wurden. Unter den Truppen waren unter Anderem Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und russische Emigranten. Die Motive für diese Zusammenarbeit reichten von politischer Überzeugung bis hin zu der Hoffnung, dadurch überleben zu können. Die ROA wurde von dem früheren Generalleutnant der Roten Armee Andrei Wlassow organisiert, der alle Russen im Kampf gegen die Sowjetunion vereinen wollte. Nach diesem ersten Kommandeur wurde die ROA auch Wlassow-Armee genannt.

Zeitschrift »Signal« zum Einsatz von Freiwilligen in der Wehrmacht, Berlin, 1943

Anfang 1943 begann die Wehrmacht in großem Umfang Russen als Freiwillige und Hilfswillige zu werben. Die vom Oberkommando der Wehrmacht für das Ausland herausgegebene illustrierte Zeitung »Signal« gab ihre bisherige antirussische Hetzpropaganda auf. Russen wurden nun in einer Reihe mit Angehörigen anderer sowjetischer Nationalitäten dargestellt.

Banderole einer Zyklon B-Dose, Deutsches Reich, 1940er Jahre

Mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel Blausäure (Handelsname Zyklon B) wurden im Vernichtungslager Auschwitz Menschen ermordet. Die ersten Versuche mit diesem Gas fanden Anfang September 1941 statt. Dabei starben etwa 900 sowjetische Kriegsgefangene und mehrere hundert weitere Häftlinge einen langsamen, qualvollen Tod.

Deutsches Flugblatt zur "Russischen Befreiungsarmee", 1943

Das Flugblatt behauptet, dass eine "Russische Befreiungsarmee" (ROA) unter Befehl General Vlasovs aufgestellt worden sei. Es war Teil einer großen Kampagne, die die Wehrmacht Anfang 1943 startete. Ziel war es, eine halbe Million vor allem russischer Kriegsgefangener und Überläufer für den Einsatz auf deutscher Seite zu gewinnen. Konkrete Vorbereitungen zur tatsächlichen Aufstellung der ROA stoppte Hitler aber Mitte 1943. Das Flugblatt mit dem russischen Titel "In der russischen Befreiungsarmee" hat ein Foto von Vlasov mit angeblichen Kommandierende der Russischen Befreiungsarmee auf der Vorderseite.

Fotografie: Gefangener asiatischer Rotarmist, Sowjetunion, ohne Datierung

Die nationalsozialistische Propaganda schürte das Feindbild der aus dem Osten einfallenden „asiatischen Horden“. Asiatisch aussehende Gefangene waren deshalb besonders gefährdet, willkürlich erschossen zu werden. Fotograf unbekannt.

Fotografie: Sowjetische Kriegsgefangene in einem Lager bei Gžatsk , Gebiet...

Sowjetische Kriegsgefangene in einem Lager bei Gžatsk (Gshatsk), Gebiet Smolensk, Dezember 1941 Fünf kriegsgefangene Rotarmisten

Fotografie: Sowjetische Kriegsgefangene ziehen deutschen Lastwagen,...

Ein Arbeitseinsatz im besetzten Gebiet: sowjetische Kriegsgefangene ziehen deutschen Lastwagen, Fotograf unbekannt. Ein handschriftlicher Vermerk auf der Rückseite: „Auf der Fahrt nach Orel. Mein Wagen wird von den Russen gezogen.“

[Stand der Information: ]