Der 1943 geborene Künstler arbeitete u.a. als Journalist, Werbegrafiker und Bühnenbildner. 1977 zog er nach West-Berlin, wo er eine Laufbahn als freier Künstler verfolgte. In den 1980er Jahren erwarb Czaschka ein Grundstück in der italienischen Provinz Modena, wodurch seine künstlerische Tätigkeit sich zunächst teilweise, in späteren Jahren komplett nach Italien verlagerte. Der vorliegende Kupferstich stellt eine Reflexion der Berliner Zeit dar, in der der Künstler in karikaturistischem Stil verschiedene Aspekte der West-Berliner Identität aufgreift. Insbesondere stellt er die Isolation des West-Berliner Territoriums dar, indem er die einzelnen Elemente der Grafik in einem fiktiven Raum verortet. Das hinterste Element zeigt die Berliner Mauer und dahinter nur ein waberndes schwarzes Nichts. Davor sitzt auf der rechten Seite des Bildes eine Person unter einem Baum und genießt die Romantik einer Kleingartenkolonie. Czaschka baut auch einen typischen Berliner Hinterhof mit charakteristischer Brandwand in die Grafik ein. Auf einem Banner ist der Schriftzug „Besetzt“ zu lesen, der sich auf die Hausbesetzerkultur im Postzustellbezirk SO 36 bezieht. Das vordere Bildelement zeigt verschiedene Bürger und Politiker, Bauelemente des Internationalen Kongresszentrums und den Flughafen Tempelhof.
