Eine weiße handgefertigte Gipsfigur in Form einer rundgewölbten Praline mit oben einer Längskerbe. Die Form ist schmutzig und am Boden sind Reste eines dunkelbraunen und roten Überzuges zu erkennen, vielleicht Leimreste. Solche Formen konnten fertig gekauft werden oder wurden wie die vorliegende selbst gefertigt. Der Pralinenstempel wurde zur Herstellung von Alkoholpralinen verwendet. Dazu wurden 12 bis 13 Stempel in einer Reihe auf einem Holz befestigt und umgekehrt in eine Kiste mit Weizen-, Mais- oder Zuckerpuder eingedrückt. In die entstandenen Hohlformen wurde mit Alkohol versetzter gekochter Zucker gegossen und mit Puder übersiebt. Der Puder wurde auf 30-45 °C erwärmt. Das kleberarme Puder entzieht der Zucker-Alkoholmischung Wasser, wodurch sich nach etwa zwei Stunden der Zucker rundum auskristallisiert und eine Kruste bildet. Danach wird das Restpuder abgepinselt und mit Schokolade überzogen. Durch die Krustenbildung konnten die Pralinen mehr Alkoholflüssigkeit aufnehmen.
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