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Stiftung Stadtmuseum Berlin Glassammlung [II 85/300 A]
Henkelbecher aus farbigem Glas mit Vergoldung und Medaillon FW I. (Stiftung Stadtmuseum Berlin CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Stiftung Stadtmuseum Berlin / Bettina K. Schneider (CC BY-NC-ND)
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Henkelkrug aus grünem Glas mit eingeglaster Münze

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Beschreibung

Kleiner Humpen aus dickwandigem, durchgefärbt grünem Glas, zylindrischer Gefäßkörper mit angesetztem Ohrenhenkel, mit aufgeglaster Münze, darauf das Reliefporträt König Friedrich Wilhelms I. mit Umschrift "FRID WILH D:G: REX BORUSS:". Die Münze wird bekrönt von der preußischen Krone und flankiert von je einem Lorbeer- und einem Palmwedel sowie Kriegstrophäen in Goldstaffage mit fein radierter Binnenzeichnung. Die innere Wandung und der Mündungsrand sind vergoldet.
Bei diesem Krug aus dem Altbestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin handelt es sich um eines der seltenen bekannten Beispiele aus grünem Glas, die in der Potsdamer Hütte entstanden. Von Friedrich Wilhelm I. (reg. 1713-1740) ist überliefert, dass er auch grüne Römer dorther bezog (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 59). Dieses Glas dürfte jedoch nicht dem Genuss von Wein, sondern von Bier gedient haben. Der Krug ist mit einer eingeglasten Goldmünze dekoriert und auch deshalb eine Besonderheit. Eine beständige Verbindung des Werkstoffes Glas mit anderen Materialien ist technologisch überaus anspruchsvoll, weil die unterschiedliche Reaktion auf Hitze eine grundsätzliche Schwierigkeit darstellt. Bei den sogenannten "Münzengläsern" wurde eine Münze (meist aus Silber) zunächst in einen Rundnodus aus farblosem Glas eingeschmolzen, der dann der Gefäßwandung aufgeschmolzen wurde. Für den Walzenkrug verwendete man einen Golddukaten aus der Berliner Münzstätte, wie er zwischen 1716 und 1732 in Umlauf war (vgl. Martin, Die preußischen Münzprägungen, 1976, Nr. 80 a; Steguweit/Kluge, Suum cuique, 2008, Kat. 150). Lediglich ein weiteres Glas ist bekannt, bei dem eine Münze (ebenfalls aus Gold) in die vertikale Wandung eingebettet ist. Dabei handelt es sich um einen geschnittenen und vergoldeten Pokal, der sich 1923 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befunden haben soll und der gesichert aus Potsdam stammte (vgl. Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, 1976, S. 278). [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Grünes und farbloses Glas / freigeformt, gegossen, verschmolzen, goldstaffiert

Maße

Breite: 11 cm; Höhe: 9,5 cm; Durchmesser: 6,8 cm

Stiftung Stadtmuseum Berlin

Objekt aus: Stiftung Stadtmuseum Berlin

Die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins) betreibt in Berlin mehrere landeskundliche und historische Museen....

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