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Stiftung Stadtmuseum Berlin Glassammlung [II 96/233 A]
Wappenhumpen (Stiftung Stadtmuseum Berlin CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Stiftung Stadtmuseum Berlin / Bettina K. Schneider (CC BY-NC-ND)
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Marienwalder Wappenhumpen

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Beschreibung

Zylindrischer, leicht konischer Humpen aus grünstichigem Glas mit Blaseneinschlüssen, angeschmolzener Standring und hocheingestochener Boden mit weißer Strichborte. Auf den gegenüberliegenden Seiten der Wandung jeweils in polychromer, präziser Emailmalerei und mit reicher Helmzier das Wappen Brandenburgs und das Wappen der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Darüber umlaufend sich abwechselnde Blüten und Schraffuren aus weißem Email sowie ein breiter, beinahe völlig abgeriebener Goldstreifen mit Begrenzung aus weißen Emailpunkten; ebenfalls in weißem Email darauf Flachbögen aus Punkten.
Der Humpen gehört zum Altbestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Eine Hochzeit dürfte Anlass für die Darstellung beider Kurwappen auf seiner Wandung gegeben haben. Wilhelm IV. von Hessen-Kassel (1629–1663) heiratete 1649 die Schwester des Großen Kurfürsten, Prinzessin Hedwig Sophie von Brandenburg (1623–1683). Das angenommene Entstehungsjahr 1649 macht eine Zuschreibung an die brandenburgische Glashütte Marienwalde glaubhaft. Eine Verortung nach Hessen-Kassel ist unwahrscheinlich, denn zeitgleiche Wappenhumpen aus der Altmündener Glashütte trugen meist eine schlichte Goldborte, mitunter lediglich mit feinem Schuppenmuster belebt (vgl. Dreier, Glaskunst, 1969, Abb. 17 und 18). Der formale Vergleich mit anderen Marienwalder Stücken, etwa die sorgfältige Binnenzeichnung in Schwarz, der maisgelbe Emailton, die enge Liniensetzung am Standring und auch die grünliche Farbe der blasigen Glasmasse, unterstützt diese These. Zu dieser Zeit war in Marienwalde mit Wolf Schindeler lediglich ein Glasmaler tätig (vgl. Schicker, Gläserne Geschichte, 2017, Kat. 23; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 10). Eine Zuschreibung an Schindeler ist deshalb möglich. Ein auf 1649 datierter Humpen mit den Wappen von Brandenburg und Hessen befindet sich im Corning Museum of Glass (Inv. Nr. 57.3.104; Strasser/Spiegl: Dekoriertes Glas, 1989, Abb. 46, S. 45; freundlicher Hinweis von Uta Kaiser). Er hat nahezu identische Maße, ist jedoch in der Masse leicht grün-grau gefärbt und von anderer Hand dekoriert. Für dieses Glas wird zu recht eine hessische Herkunft angenommen. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / freigeformt, emailbemalt, vergoldet

Maße

Höhe: 25 cm; Durchmesser: 11,8 cm

Karte
Hergestellt Hergestellt
1649
Schindeler, Wolf
Bierzwnik
Hergestellt Hergestellt
1649
Glashütte Marienwalde
Bierzwnik
1648 1651
Stiftung Stadtmuseum Berlin

Objekt aus: Stiftung Stadtmuseum Berlin

Die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins) betreibt in Berlin mehrere landeskundliche und historische Museen....

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