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Stiftung Stadtmuseum Berlin Glassammlung [SM 2017-00863]
Pokal mit Wappen (Stiftung Stadtmuseum Berlin CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Stiftung Stadtmuseum Berlin / Bettina K. Schneider (CC BY-NC-ND)
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Pokal mit brandenburgischem Wappen und Hosenbandorden

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Beschreibung

Pokal aus farblosem Glas, kantig geschliffener Fuß mit Blattrosette. Der Schaft mit doppeltem Baluster, der jeweils ein tiefgeschnittenes Spitzblattmotiv trägt, zwischen drei Ringscheiben mit hochgeschnittenem Spitzblattkranz. Der Spitzblattdekor wiederholt sich am Ansatz der 14-fach facettierten becherförmigen Kuppa. Auf der Wandung das Wappen des Hosenbandordensträgers Kurfürst Friedrich III. (1657–1713) mit Krone und Devise "HONI SOIT QUI / MAL Y PENSE" (Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt), umgeben von Lorbeer- und Palmzweigen. Der Mündungsrand ist mit großen Rundbogenfacetten dekoriert, Kuppa mit Sprung, alte Klebung. Ein vermutlich ursprünglich zugehöriger Deckel fehlt.
Die Verleihung des Hosenbandordens an Friedrich III. 1690 bildet den Terminus post quem, die Selbstkrönung Friedrichs III. von Brandenburg zum König Friedrich I. in Preußen 1701 den Terminus ante quem für die Entstehung des Pokals. Ein sehr ähnliches Glas mit demselben Sujet befindet sich in der Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums München und wird Gottfried Spiller zugeschrieben (Inv. Nr. L 2009/24.1-2). Dort wird überdies ein sehr verwandter Deckelpokal des Pfälzer Kurfürsten Johann Wilhelm (1658–1716) aufbewahrt, als dessen Urheber ebenfalls Spiller angenommen wird, bei dem die Ringscheiben allerdings undekoriert sind (Inv. Nr. G 277; Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. 2, 1982, Kat. 811, S. 274, Taf. 250). Ein formgleicher Pokal mit nahezu identischem Fuß- und Schaftdekor wie am Glas der Stiftung Stadtmuseum Berlin und dem fein geschnittenen Wappen Friedrichs III. mit Hosenbandorden befindet sich im Bestand der Stiftung Kunstmuseum Düsseldorf (Inv. Nr. P 1940-131 a,b). Auch ein Becher ehemals in der Sammlung Mühsam ist mit demselben Motiv dekoriert (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 11). [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert

Maße

Höhe: 31,1 cm; Durchmesser: 14,2 cm

Literatur

  • Netzer, Susanne (2001): Was großes Aufsehn macht – Brandenburgische Gläser im Rahmen höfischer Repräsentation, in: „Herrliche Künste und Manufacturen“. Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720, S. 58–95. Berlin, Abb. 17, S. 74
Stiftung Stadtmuseum Berlin

Objekt aus: Stiftung Stadtmuseum Berlin

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