Pokal aus farblosem Glas, gewölbter Fuß mit nach unten umgeschlagenem Rand und versenktem sowie mattiertem Spitzblattfries, Abrissnarbe am Boden. Dieser Dekor wiederholt sich an dem angesetzten Massivbalusterschaft und am Ansatz der sich konisch weitenden Kuppa. Die Kuppawandung ist auf der Schauseite mit einem bekrönten Medaillon mit dem Profilbildnis der Königin Sophie Dorothea in Mattschnitt verziert, ihr Auge poliert, gerahmt von Füllhörnern, Zweigen und Früchten. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Inschrift "Es lebe die Königin". Der Mündungsrand trägt einen fein geblänkten Kugelfries. Das Glas weist Merkmale der Glaskrankheit auf, insbesondere an Fuß und Kuppa (Stufe 2).
Das Bildnis geht auf eine Medaille von Ehrenreich Hannibal (1678–1741) zurück, die 1706 anlässlich der Vermählung Sophie Dorotheas (1687–1757) mit Kronprinz Friedrich Wilhelm (1688–1740) angefertigt wurde. Die Abbildung der preußischen Königskrone auf dem Pokal datiert ihn in die Zeit nach 1713, dem Jahr ihrer Krönung (vgl. Inv. Nr. SM 2013-7629). Möglicherweise wurde er zu diesem Anlass angefertigt. Die recht ordentliche, wenn auch einfache Ausführung lässt vermuten, dass er als eines von mehreren identischen Vivatgläsern auf die Königin entstand. Das Glas gehört zum Altbestand. [Verena Wasmuth]
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