Das in den Jahren 1789 bis 1793 errichtete Brandenburger Tor bildet das vitale Zentrum des Blattes. Obwohl die leichte Übereckperspektive des Gebäudes noch an das klassische Vokabular einer räumlich genauen Architekturzeichnung erinnert, geht es doch Schaefer in diesem Beispiel um andere, vielmehr atmosphärische Akzente. So inszeniert er das Wahrzeichen Berlins als einen idyllischen Verkehrsknotenpunkt, der sowohl mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchquert werden kann. Entgegen der historischen Bedeutung des Denkmals markiert der steil aufragende Baum zur Rechten eine deutliche Blickachse in der gesamten Zeichnung, der sogar die Quadriga überragt und noch einmal die landschaftliche Einbettung dieser Stadtvedute betont. Ein besonders auffälliges Detail ist die Reklame auf den beiden Omnibussen für den Autobauer Horch (links) und der Firma Vorwerk (rechts).
Ausst. (2008): Egmont Schaefer. Zeichnungen aus dem Frühwerk. Berlin, ratskeller, Galerie für zeitgenössische Kunst im Rathaus Lichtenberg (19.3.-9.5.2008)
Schenkung des Berliner Kabinett e.V. aus dem Nachlass Egmont Schaefer
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