Eine Seite der 1972 bei NOVA erschienenen Schallplatte enthält die Aufnahme einer Kammersinfonie (1967) von Ruth Zechlin, gespielt vom Kammerorchester Berlin.
Die 1926 in Sachsen geborene Ruth Zechlin studierte an der Hochschule für Musik in Leipzig Komposition, Klavier und Orgel. Im Jahre 1950 wurde sie als Dozentin an die neu gegründete Hochschule für Musik in Berlin berufen, an der sie ab 1969 eine Professur für Komposition innehatte. Nach ihrer Wahl in die Akademie der Künste der DDR im Jahre 1970 leitete sie dort eine Meisterklasse für Komposition. Nach der politischen Wende 1989/90 gehörte sie zu jenen Künstlern, die sich für die Zusammenlegung der beiden Akademien der Künste in Ost und West engagierten. Von 1990 bis 1993 war sie Vizepräsidentin der Akademie der Künste Berlin.
Neben ihrer Lehrtätigkeit war Ruth Zechlin eine vielseitige und kreative Komponistin, deren Werke in vielen Ländern aufgeführt wurden. In ihrem Werkverzeichnis findet sich sowohl Bühnen- und Vokalmusik als auch Orchester- und Kammermusik. Sie schrieb Musik für Cembalo, Klavier und Orgel, aber auch für Hörspiele sowie Dokumentar- und Fernsehfilme. Für ihr Schaffen erhielt die Künstlerin zahlreiche hohe Preise in der DDR und der BRD. Als Cembalistin und Organistin war Ruth Zechlin zudem eine gefragte Solistin.
Seit den 1970er Jahren lebte die Musikerin in einem Haus im Bielckenweg 8 in Berlin-Buch. Im Jahre 1991 zog Ruth Zechlin nach Bayern, wo sie 2007 in München gestorben ist.
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