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Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Handzeichnungen, Druckgraphik, Gemälde Nachlässe Johann Gottlob Runge [LGV-Archiv, B 29-1, S. 332]
Gahry (Kr. Cottbus): Sieben Zeichnungen von Spinnwerkzeugen (Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv CC BY)
Herkunft/Rechte: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv / Thomas Voßbeck, 2020 (CC BY)
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Gahry (Kr. Cottbus): Sieben Zeichnungen von Spinnwerkzeugen

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Beschreibung

Zeichnungen von Johann Gottlob Runge, wohl 1889
Sieben Darstellungen von Spinnwerkzeugen. Jeder Gegenstand mit einem Kleinbuchstaben bezeichnet. Unten die Legende: "a. Wirtel. b. Spille mit Wirtel. c. Spille mit Garn. d. / Vergrößerung der Spillenspitze mit Garnschlinge. e. Kruschel. / f. Kriebeitsche. g. Weefe (Haspel)." Darüber der Verweis auf den Erläuterungstext im selben Band "Zu Seite 179."
In Kapitel "11. Meine Betheiligung an der Haus- und Feldarbeit." (S. 178-194) schreibt Runge dazu auf S. 180 (nicht 179) u.a.: "Das Spinnrad und seine Benutzung ist bekannt, doch die Art und Weise, mit der Spindel "'Spille') zu spinnen, weniger, daher lasse ich eine Beschreibung derselben hier folgen. [Dazu Fußnote: "Vergl. 'Der Bär', illustr. Wochenschrift. Gesch. Berlins und die Mark. 12. Jahrg. No. 33 u. 34. (1896)"] [Gemeint ist: G. Lemke: Die ältesten Spinn- und Webegeräte, in: Der Bär 22 (1896), S,. 387-390, 403-404] Die dazu erforderlichen Werkzeuge waren die 'Spille', die 'Kriebeitsche' [dazu Fußnote, auf die vorige verweisend: "Kriebeitsche. Vergl. dass."], der 'Kruschel' (sch = frz. g) und der 'Wirtel'. Diese Bezeichnungen galten dort als deutsche, waren aber wohl zum Theil dem Wendischen entlehnt. Die Spille, welche der Drechsler verfertigte, verjüngte sich etwa zu drei Viertheilen ihrer Länge nach oben zu einer Spitze und war gegen das untere ebenfalls spitze Ende birnförmig verstärkt, auf welcher Verstärkung farbige, ringförmige Verzierungen, auch solche in Silberbronze sich befanden. Die Kriebeitsche bestand aus einem cir. zehn Centimeter breiten Sitzbrett und an [S. 180] dem einen Ende desselben rechtwinklig eingefügten, senkrechten Stab, der unten vier- oben achteckig war, und an der Spitze einen Zapfen zum Aufstecken des Kruschels hatte, an welchen der Rocken, dort 'Wocken' genannt, gewickelt wurde. Dieser, wie die Spille vom Drechsler rund gearbeitete Kruschel war mit einem Loch, dessen Weite der Zapfenstärke der Kriebeitsche entsprach, versehen, oben etwas spitz zulaufend, unten kugelförmig geformt und überhaupt mannigfach gegliedert und ebenfalls farbig oder mit Bronze ringförmig verziert. Der Wirtel, welcher auf die Spille unterhalb der birnförmigen Verstärkung derselben gesteckt wurde und zur Verstärkung der Rotationskraft diente, war von Blei [Fußnote: "Es gab auch solche von Glas und Thon."] und wurde von den Gahryschen Spinnern aus Trebendorf bezogen, wo ein Mann war, der aus Blei oder Zinn, das dazu geliefert wurde, Wirtel von verschiedener Form und Größe und mit verschiedenartigen Verzierungen, die er eingravirte, anfertigte. Der Stab der Kriebeitsche war an seinem untern vierseitigen Theil oft mosaikartig mit eingelegtem bunten Wachs verziert. Meine Mutter besaß eine besonders schön gearbeitete Kriebeitsche dieser Art. [...]."

Material/Technik

Feder auf Papier

Maße

Blattgröße: Höhe 10,5 cm, Breite 17,4 cm (eingebunden in Fadenheftung in ein Buch, mit Ledereinband und Goldprägung)

Danksagung

Dank an das Land Berlin (digiS) / Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes Berlins 2020

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Objekt aus: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

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