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Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Handzeichnungen, Druckgraphik, Gemälde Sachen und Ereignisse Sonstige Einzelblätter Ansichten Brandenburg [LGV-Archiv, C 12 G-3-117]
Crossen/Oder: Einsturz des Kirchturms durch einen Tornado am 14. Mai 1886 (Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv CC BY)
Herkunft/Rechte: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv / Thomas Voßbeck, 2020 (CC BY)
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Crossen/Oder [Krosno Odrzańskie]: Einsturz des Kirchturms am 14. Mai 1886

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Beschreibung

Holzstich nach Zeichnung von Robert Geissler
Bei der "Windsbraut" muss es sich um eine Windhose (im Mittelalter auch Trompe genannt wegen der trompetenartigen Form) gehandelt haben, ein Wetterphänomen, das heute mit dem Begriff des Tornado bezeichnet wird. Zum erstellten Abbild des Ereignisses (S. 567) erschien ein Begleittext (S. 567-568) unter dem Titel "Die Windsbraut über Crossen" in der Leipziger Illustrirten Zeitung, Nr. 2240 vom 5. Juni 1886. Darin heißt es: "Erfaßt von dem wilden Wetter, erhob sich die obere; über 200 Fuß hohe Hälfte des Turms vom Steinunterbau, schwebte gewissermaßen, ein gigantisches Bild, seitwärts ab, um alsdan, in drei Theile zerborsten, fast senkrecht in die Tiefe zu stürzen, Ein Gebäude, eine Restauration, verschwand unter dieser Wucht vom Erdboden. Aus den Trümmern wurden später todt herausgezogen eine Kellnerin, ein Bauer aus Rädnitz und der Kupferschmiedemeister Hübner. Gerettet sind 5 Personen." Interessant ist, dass der vielseitige Zeichner, Lithograph und Holzschneider Robert Geissler (1819-1893) hier auch als Journalist arbeitete. Er scheint nach dem Ereignis vor Ort gewesen zu sein und hat Augenzeugenberichte in seinen Text ebenso wie in seine Illustration eingearbeitet, ganz im Sinne eines modernen investigativen Journalismus. Die nur knapp drei Wochen zwischen dem Ereignis am 14. Mai und dem Erscheinen der Zeitung am 5. Juni sind bemerkenswert. Der Tornado von Crossen am 14. Mai hat viel Aufsehen erregt, das Königliche Preußische Metteorologische Institut sah in ihm einen Orkan, der durch den Zusammenschluss zweier Gewitterzellen im Bobertal entstanden sei und bei dem der Wind Orkanstärke in einem 800 bis 1200 m breitem und 30 Kilometer breiten Streifen erreichte.

Provenienz: Erworben 2019 (Selekt aus Sammlung Hans-Werner Klünner).

Literatur: Eckhardt Jäger: Robert Geissler (1819–1893). Ein fast vergessener Zeichner von 1500 Veduten. In: Volker Schimpff, Wieland Führ (Hrsg.): Historia in Museo. Festschrift zum 65. Geburtstag von Frank-Dietrich Jacob. Langenweißbach 2004, S. 225–241. - https://www.researchgate.net/publication/315664978_Deadly_tornadoes_in_Poland_from_1820_to_2015. - [Eintrag von 2001 aus dem Preußischen meteorologischen Institut] (http://old.wetterzentrale.de/cgi-bin/wetterchronik/home.pl?read=838&jump1=jahr&jump2=1886)

Material/Technik

Druck auf dünnem Papier, beidseitig bedruckt

Maße

Blattgröße: Höhe 40,3 cm, Breite 28 cm

Danksagung

Dank an das Land Berlin (digiS) / Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes Berlins 2020

Karte
Hergestellt Hergestellt
1886
Robert Geissler
Veröffentlicht Veröffentlicht
1886
Leipzig
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1886
1885 1888
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

Objekt aus: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

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