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Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Handzeichnungen, Druckgraphik, Gemälde Ansichten Brandenburg [LGV-Archiv, C 12 H-4-018]
Küstrin: Schloss: vier Portaldarstellungen in einem Heft (Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv CC BY)
Herkunft/Rechte: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv / Thomas Voßbeck, 2020 (CC BY)
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Küstrin [Kostrzyn nad Odrą]: Schloss: vier Portaldarstellungen in einem Heft

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Beschreibung

Es handelt sich um ein Zeichenheft mit einer Titelseite und vier Blättern mit Darstellungen der in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Terrakotta gefertigten Küstriner Portale (drei im Innenhof des Schlosses, eines am Zeughaus ) - herausragende Werke brandenburgischer Renaissancekunst. Der signierende Zeichner "F. v. Zglinitzki" ist mit dem späteren preußischen Generalmajor Friedrich Prus von Zglinitzki (geb. 1818 Trier, gest. 1886 Weimar) zu identifizieren, 1853-1854 (noch unverheirateter) Premier-Lieutenant und Kompanieführer im 3. kombinierten Reservebataillon des Königlich Preußischen 8. Landwehr-Regiments (Heirat 1855 in Küstrin). Das Regiment war auf zahlreiche neumärkische Garnisonen verteilt (Lyncker, S. 315, 319), vermutlich lag Zglinitzks Bataillon in der Festung Küstrin (oder einer Nachbarstadt). Vermessung und Aufrisse gehörten zum Wissen von Offizieren. Zglinitzki selbst war 1842-1846 Lehrer an der Divisionsschule der 5. Division gewesen, auch wurde ihm später (1870) von einem Vorgesetzten attestiert: "Er besitzt wissenschaftliche Bildung." (Priesdorff, S. 480). Auf diesen militärischen Zusammenhang deutet auch der alte Vorbesitzer-Stempel der "Bibliothek der Königlichen 31ten Division, T. 87 / 100.a".
Lange vor den Inventarbänden zu den Kunstdenkmälern der Provinz Brandenburg ist das Heft aber miliärunabhängig vor allem Zeugnis der Wertschätzung angetroffener überlieferter Kunstwerte. Es trägt einen schlichten blauen Pappeinband. Die Umschlagseite enthält eine aufgeklebte Ansicht des Schlosses in vereinfachter Form, davor das Medaillon eines Feldherrenporträts vom Kellerportal, mit Helm im Profil nach links, bezeichnet mit "VAL ERIO".
Der Zeichner ist der Großvater des bekannten Berliner Pressezeichners, Illustrators und Comiczeichners Friedrich (Pruß) von Zglinitzki (Pseudonyme Friedrich Pruss, -nicki) (1895-1986).

Provenienz: Erworben 2002 im Handel.

Titelseite: "Portal-Verzierungen (von gebrannten Ziegeln) des alten Markgräflichen Schlosses zu Küstrin; gegenwärtig im innern Hofraum der Schloßkaserne und am Zeughaus. Gez. von F. v. Zglinitzki 1853". Unter dem Titel eine Maßstableiste in rheinischen Fuß.

Literatur zum Zeichner: Kurt von Priesdorff (Hrsg.): Soldatisches Führertum. Bd. 8. Hamburg [1939], S. 429f. (Nr. 2677). - Handbuch des preußischen Adels. Bd 2. Berlin 1893, S. 629. - Alexander v. Lyncker: Die preußische Armee 1807-1867 und ihre sippenkundlichen Quellen. Berlin 1939.
Literatur zu den Küstriner Portalen: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. Bd. 7, 1: Kreis Königsberg (Neumark). Bearb. von Georg Voss u. Willy Hoppe. Berlin 1927, S. 316-351.

Material/Technik

Zeichenheft mit blauem Pappeinband, beschriftet mit Feder, laviert mit Pinsel in Grau

Maße

In geschlossenem Zustand: Höhe 28 cm, Breite 22 cm

Danksagung

Dank an das Land Berlin (digiS) / Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes Berlins 2020

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