museum-digitalberlin
STRG + Y
de
Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Neuruppiner Bilderbogen

Neuruppiner Bilderbogen

Über die Sammlung

Neuruppin hatte um 1800 weniger als 4.000 Einwohner. Nach dem großen Stadtbrand am 26. August 1787 erfolgte mit Unterstützung des preußischen Staates ein beispielloser Wiederaufbau auf neuem quadratischem Grundriss mit meist zweigeschossigen Putzbauten. Sie verleihen der Stadt bis heute ihren Charakter.
Dass in dieser Stadt die später größte deutsche Bilderbogen-Produktion ihre Heimat finden würde, war nicht absehbar. Gustav Kühn (1794-1868) hatte wie sein Vater Mut zu innovativen Investitionen. Die Erwerbung der damals noch ganz neuartigen Lithosteine und Pressen für Lithographie ab 1825 ermöglichte erstmals unbegrenzt hohe Auflagen für die Reproduktion von Bildern. In der kleinen Stadt wurde die Kolorierung der Bilderbogen bald in Heimarbeit auch von Kindern übernommen. Später erreichten einzelne Bogen Auflagen von Millionen Exemplaren. Theodor Fontane, der selbst aus Neuruppin stammte, hat Gustav Kühn und den Bilderbogen in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" ein Denkmal gesetzt.
Die kleine Neuruppiner Bilderbogensammlung der Landesgeschichtlichen Vereinigung gehört zum Altbestand des Archivs und enthält weniger Blätter aus der Frühzeit, sondern zumeist Blätter aus dem ausgehenden 19. und der ersten Hälfte 20. Jahrhunderts, darunter übrigens nicht nur aus der Kühnschen Produktion, sondern auch von Oehmigke und Riemschneider, der zweiten der drei in Neuruppin ansässigen Bilderbogen-Firmen.

Diese Sammlung ist Teil von

Sachen und Ereignisse [93]

[Stand der Information: ]