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Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Gruppe von Wappendarstellungen

Gruppe von Wappendarstellungen

Der Verfertiger dieser Gruppe von Wappendarstellungen konnte noch nicht ermittelt werden.

[ 3 Objekte ]

Wappen der Stadt Sorau/Niederlausitz [Żary]

Zeichnung eines unbekannten Künstlers, um 1970 Sorgfältig ausgeführte Wappendarstellung, wohl für repräsentative Zwecke. Dargestellt ist das Wappen von Sorau/Niederlausitz. Es ist zusammen mit zwei gleichartigen Wappenzeichnungen (Crossen/Oder und Frankfurt/Oder) überliefert. Der Verfertiger ist unbekannt. Denkbar wäre, dass ein Heimatvertriebener, dessen Biographie und Herkunftsfamilie zu allen drei Städten einen Bezug aufwiesen, diese Wappen in seiner Wohnung aufgehängt hatte. Das Sorauer Wappen wurde in dieser Form seit 1915 geführt. Zuvor enthielt das Stadtwappen lediglich in Blau ein goldenes W und darüber ein liegendes goldenes S, was man Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend als unschön und unheraldisch empfand. Der aus Sorau gebürtige bekannte Heraldiker Maximilian Gritzner (1843-1902) regte 1889 eine Änderung an, was aber erst 1900 wieder aufgegriffen wurde. Sein 1901 vorgelegter Entwurf wurde jedoch vom Preußischen Heroldsamt 1902 abgelehnt. Daraufhin beschloss die Stadt die Wiederannnahme eines älteren, bis 1653 geführten Wappens, für das aber keine Farben überliefert waren. Die hierfür 1915 in Abstimmung mit dem bekannten Heraldiker Adolf Matthias Hldebrandt (1844-1918) entwickelte Farbfassung wurde seinerzeit wie folgt blasoniert (was der genehmigten Form entspricht): "Gevierter Schild mit Herzschild; im Herzschilde ein goldenes W in Blau; im ersten Felde nach links schreitender roter Hirsch in Silber; im zweiten Felde in Gold eine linke rote Hirschstange mit 5 Enden und Grind; im dritten Felde ein schrägrechts gestellter silberner Pfeil, begleitet von zwei sechsstrahligen silbernen Sternen in Rot; im vierten Felde in Schwarz ein nach rechts schreitender silberner Rüde mit roter Zunge und goldenem Ring am goldenen Halsbande." (Kade, S. 11). Die vier Felder bilden die Familienwappen der ehemaligen Sorauer Stadtherren von Pak (1), von Biberstein (2) und von Promnitz (3 und 4). Das W im Herzschild soll wohl auf den böhmischen König Wenzel (1361-1419) als Oberlehnsherrn der Lausitz hinweisen. Dieses Wappen wird von der seit 1945 polnischen Stadt (Żary) unverändert geführt. Unbez. Provenienz: Erworben 2014 (Schenkung aus Privatbesitz). Literatur: [Erdmann] Kade: Das Sorauer Stadtwappen. In: Sorauer Heimatblatt 7 (1958), Nr. 8, S. 9; Nr. 9, S. 11.

Wappen der Stadt Frankfurt (Oder)

Zeichnung eines unbekannten Künstlers, um 1970 Sorgfältig ausgeführte Wappendarstellung, wohl für repräsentative Zwecke. Dargestellt ist das Wappen von Frankfurt (Oder). Es ist zusammen mit zwei gleichartigen Wappenzeichnungen (Crossen/Oder und Sorau/Niederlausitz) überliefert. Der Verfertiger ist unbekannt. Denkbar wäre, dass ein Heimatvertriebener, dessen Biographie und Herkunftsfamilie zu allen drei Städten einen Bezug aufwiesen, diese Wappen in seiner Wohnung aufgehängt hatte. Die Blasonierung des Frankfurter Wappens der Zeit vor 1945 formuliert Otto Hupp 1896 so: "In Silber ein golden-bewehrter roter Hahn im Bogen eines breitbedachten, von zwei sechseckigen Türmen beseiteten offenen roten Thores, über dem Mittelturme schwebt ein silberner Schild mit dem brandenburg. roten Adler, auf den Dächern der Seitentürme je ein widersehender goldener Vogel." (Hupp, S. 44, Abb. S. 42). Diese Form des Wappens entspricht der hier gezeigten Zeichnung. Nach 1945 wurde dem Wappen unten ein grüner Berg, dem kleinen Adlerschild oben zusätzlich ein silberner Brustschild hinzugefügt. Die entsprechende Blasonierung lautet vollständig: "In Silber auf grünem Berg ein goldbewehrter roter Hahn im Kleeblattbogen eines von zwei Türmen beseiteten roten Torhauses, auf den Dächern der Seitentürme je ein abgewendeter widersehender goldener Vogel; auf dem Mittelbau ein Silberschild, darin ein roter Adler mit Brustschild." (Lexikon, S. 128, Abb. S. 129). Beide Zutaten fehlen in der hier gezeigten, aber wohl nach 1945 gefertigten Zeichnung, die also eine Reminiszenz an das Wappen der Zeit bis 1945 bringt. Seit 1992 führt die Stadt eine Mischung aus beiden Versionen als Wappen, indem zwar der grüne Berg übernommen wurde, nicht aber, wohl weil auch das brandenburgische Landeswappen heute auf ältere Zutaten verzichtet, der silberne Brustschild. Durch die zentrale Hahn-Darstellung gilt das Frankfurter Wappen als ein redendes, da das lateinische Wort "gallus" für Hahn auch Franke bedeutet. Unbez. Provenienz: Erworben 2014 (Schenkung aus Privatbesitz) Literatur: Die Wappen und Siegel der deutschen Städte, Flecken und Dördfer. nach amtlichen u. archivalischen Quellen bearb. von Otto Hupp. H. 1: Ostpreußen, Westpreußen und Brandenburg. Frankfurt am Main 1896. - Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. 3. Aufl. Leipzig 1985, S. 128f.

Wappen der Stadt Crossen/Oder [Krosno Odrzańskie]

Zeichnung eines unbekannten Künstlers, um 1970 Sorgfältig ausgeführte Wappendarstellung, wohl für repräsentative Zwecke. Dargestellt ist das Stadtwappen von Crossen/Oder. Es ist zusammen mit zwei gleichartigen Wappenzeichnungen (Frankfurt/Oder und Sorau/Niederlausitz) überliefert. Der Verfertiger ist unbekannt. Denkbar wäre, dass ein Heimatvertriebener, dessen Biographie und Herkunftsfamilie zu allen drei Städten einen Bezug aufwiesen, diese Wappen in seiner Wohnung aufgehängt hatte. Die Blasonierung des Crossener Wappens der Zeit vor 1945 formuliert Otto Hupp 1896 so: "In Blau eine silberne Burg mit breitem Mittelbau und zwei Seitentürmen; in der goldenen Thoröffnung der schwarze, schlesische Adler mit silbernem Halbmond auf der Brust; der fensterlose Mittelbau mit einer goldenen Lilie belegt." (S. 46, Abb. S. 43). Dieses Wappen wird von der seit 1945 polnischen Stadt (Krosno Odrzanskie) unverändert geführt. Unbez. Provenienz: Erworben 2014 (Schenkung aus Privatbesitz) Literatur: Die Wappen und Siegel der deutschen Städte, Flecken und Dördfer. nach amtlichen u. archivalischen Quellen bearb. von Otto Hupp. H. 1: Ostpreußen, Westpreußen und Brandenburg. Frankfurt am Main 1896.

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