museum-digitalberlin
STRG + Y
de
Industriesalon Schöneweide Brigadebücher [BB-01_2]
https://berlin.museum-digital.de/data/berlin/resources/documents/202301/BB-01_2.pdf (www.industriesalon.de CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: www.industriesalon.de (CC BY-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Brigadetagebuch des Meisterbereichs Poliererei (später Käthe Duncker) des KWO, 1966-1967, Teil 2/3

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

2. Teil des Digitalisats (PDF, S. 42 bis S. 92) vom Brigadetagebuch des Meisterbereichs Poliererei (später Käthe Duncker) aus dem Kabelwerk Oberspree (KWO) für die Zeit von März 1966 und April 1967. Das erste im März 1966 begonnene Brigadebuch des Kollektivs des Meisterbereichs Poliererei war eine gebundene Kladde im Format DIN A4, das, obwohl noch leere Seiten vorhanden waren, nur bis April 1967 geführt wurde.
Das Kollektiv des Meisterbereichs Poliererei im Kupferwerk des KWO wurde im März 1966 gegründet mit dem Ziel, bereits zum Frauentag des folgenden Jahres als „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ ausgezeichnet zu werden, was ihm auch gelang. Vor 1974 nahm das Kollektiv den Namen „Käthe Duncker“ an. Es war eine reine Frauenbrigade, bestehend aus Ziehsteinpoliererinnen, Handpoliererinnen, Diamantpoliererinnen, Hartmetallpolierinnen und Masch.-Ziehsteinpoliererinnen. Die Ziehsteine wurden für die Formung feiner Drähte benötigt. Die Brigadestärke betrug 1966 15 Mitglieder, 1976 waren es noch 11 Frauen. Schon 1966 waren alle Brigademitglieder im FDGB, mehrere waren auch in der DSF und im DFD. //
Inhalt:
S. 42: Handschriftlich "Monat Juli" [1966].
S. 43 - S. 44: Handschriftliche tabellarische Aufstellung "Kennziffern II. Quartal" 1966: Arbeitszeitausnutzung, Tarifurlaub, Krankenstand, sonstiges Fehlen in Prozentangaben für das 2. Quartal im Kollektiv, dekoriert mit Textzeilen aus Zeitungen zum Thema Haushaltsbuch, und handschriftliche Erklärung, was das Ziel der Führung eines Haushaltsbuches sein soll.
S. 45: Handschriftliche Notiz vom Juli 1966, dass ein Kollektivmitglied einen Verbesserungsvorschlag eingereicht hat.
S. 46 - S. 48: Handschriftliches Protokoll der Gewerkschaftsversammlung am 26. Juli 1966: Themen: Positive Leistungen des Kollektivs auch im Juli sowie Bericht über Rede des AGL-Vorsitzenden über die Bedeutung des 13. August und seine positiven Auswirkungen in der DDR. Letzte Seite des Berichts mit einem Zeitungsfoto aus Vietnam dekoriert, darunter Ergebnis der Solidaritätsspende für Vietnam im Kollektiv in Höhe von 22 Mark.
S. 49: Handschriftlich "Monat August" [1966].
S. 50: Zum 13. August 1966: Zeitungsfoto mit Rückkehr von Kampftruppen ins KWO, teilweise mit Blumensträußen in der Hand, und Zeitungsausschnitt über die Rede von Walter Ulbricht im KWO am 10. August 1961.
S. 51 - S. 52: Handschriftliches Protokoll der Gewerkschaftsversammlung innerhalb des Kollektivs im 1. August 1966: Themen: Gute Arbeitszeitausnutzung, Fehlstunden von 2 Kollektivmitgliedern, Probleme mit mehreren Maschinen, da Handwerker im KWO knapp, nicht klar, wann die Maschinen endlich repariert werden können.
S. 53: Handschriftlich "Monat September" [1966].
S. 54 - S. 55: Handschriftliches Protokoll der Gewerkschaftsversammlung am 5. September 1966: Themen: Plan 1967, positive Bilanz des Haushaltsbuchs in Quartal I und II, schlechte Arbeit von 2 Kollektivmitgliedern, Kritik an der Verkaufsstelle im KWO und an der schlechten Be- und Entlüftung in der Poliererei.
S. 56 - S. 58: Tagebuchartige, handschriftliche Einträge zum September 1966: Verabschiedung eines Kollektivsmitglieds am 14. September 1966, das in Rente geht; Unzufriedenheit mit der Leistungsbereitschaft der Nachfolgerin; 2 Kollektivmitglieder sollten Arbeitsbereich ausschmücken und Wandzeitung erstellen [vermutlich zum 7. Oktober], hatten aber bis Ende September nichts gemacht, so dass 3 Kolleginnen die Wandzeitung gemacht haben; Unzufriedenheit über einen sehr jungen Kollegen, es sollte nun ein Elterngespräch geführt werden; am 10. September neue Kollegin hinzugekommen, die eingearbeitet werden musste.
S. 59: Handschriftliche Analyse des Leistungsstands im September 1966.
S. 60: Handschriftlich "Monat Oktober" [1966].
S. 61 - S. 63: Zeitungsausschnitte zum 7. Oktober 1966 und handschriftlich, dass Kollegen weiter gute Arbeit leisten wollen.
S. 64: Handschriftliche Auflistung der Auszeichnungen, die Kollektivmitglieder in einer Feierstunde für den 17. Jahrestag der DDR am 6. Oktober 1966 erhielten, 3. Platz für Ausschmückung und Wandzeitung, dafür Prämie von 40 Mark.
S. 65: Handschriftliche tabellarische Aufstellung der "Kennziffern zum III. Quartal" 1966, Arbeitszeitausnutzung, Tarifurlaub, Krankenstand, sonstiges Fehlen in Prozentangaben für das 3. Quartal im Kollektiv.
S. 66: Handschriftlicher Bericht über einen massiven Wasserschaden in der Poliererei: "Die Poliererei kann schwimmen gehen". Ein Teil der Decke war heruntergekommen, keine Reparatur, sondern nur der Kommentar von der Sicherheitsinspektion, dass nicht weiter herunterkommen werde.
S. 67: Handschriftliche tagebuchartige Einträge zur schlechten Arbeitsmoral einiger Kollektivmitglieder: Gespräch mit den Eltern eines Lehrlings; schlechte Arbeit eines weiteren Kollektivmitglieds; Krankschreibung eines Kollektivmitglieds direkt an den Urlaub anschließend; eine Kollegin will in Frührente gehen, weil ihr die Arbeit nicht passt.
S. 68: Handschriftliches Protokoll der Gewerkschaftsversammlung am 15. Oktober 1966: Themen: politische und ökonomische Tagesfragen sowie Auswertung der Leistungen des Kollektivs im III. Quartal.
S. 69: Handschriftlicher Bericht voll des Lobes über den Hausfrauennachmittag am 20. Oktober 1966 im Kulturhaus des KWO, dekoriert mit einer Einladungskarte.
S. 70: Zeitungsausschnitt mit Lob der Partei und handschriftliche Notiz, dass Kollektivleiterin in die APO-Leitung gewählt worden sei, Oktober 1966.
S. 71: Handschriftliche Notiz über erzielte Einsparungen im Oktober 1966.
S. 72: Handschriftlich "Monat November" [1966].
S. 73: Handschriftlicher Bericht über die Pflicht, Kopfschutzhauben in der Poliererei zu tragen. Es wurde am 3. November 1966 jedem Kollektivmitglied gegen Unterschrift eine Kopfschutzhaube ausgehändigt.
S. 74: Maschinenschriftliches Protokoll der Gewerkschaftsversammlung am 2. November 1966, angefertigt vom Bereichsleiter: Kollektiv verlangt, dass technische Leitung bis zur nächsten Gewerkschaftsversammlung Stellung nehmen soll zu den kaputten Maschinen, die nicht repariert werden.
S. 75: Kurzer handschriftlicher Bericht über die Neuerer-Konferenz im Kupferwerk, Verbesserungsvorschlag eines Kollektivmitglieds, der im Juli eingereicht, irgendwie untergegangen. Anderes Kollektivmitglied hat nun einen neuen Verbesserungsvorschlag für die Arbeit an der kleinen Wiener Poliermaschine eingereicht.
S. 76: Handschriftliche Inhaltsangabe des neuen Verbesserungsvorschlags, der nun auch als Neuerervorschlag registriert worden ist.
S. 77: Handschriftliche tagebuchartige Notizen: (im November 1966) Gerüste aufgestellt worden für die Deckenreparatur und die Arbeit gehe sehr langsam voran, Kollektivmitglieder aber alle trotz des Staubs bemüht, ordentlich zu arbeiten.
S. 78: Handschriftliche Notiz, dass im November wieder Plan übererfüllt.
S. 79: Handschriftlich "Monat Dezember" [1966].
S. 80 - S. 81: Handschriftliches Protokoll der Gewerkschaftsversammlung am 1. Dezember 1966: Themen: geplante Rationalisierungsmaßnahmen bis 1970, u.a. Anschaffung eines Messgeräts, Neugestaltung des Arbeitsbereichs, Erneuerung des Mobiliars, Beschwerde des Kollektivs, dass sich seit 1945 an der Maschinensituation nichts geändert habe, die Maschinen oft kaputt seinen und keine Handwerker zum Reparieren kämen.
S. 82: Zeitungsausschnitte über Vorschlag des Kollektivs, als Solidaritätsspende für Vietnam im Dezember 1966 eine Stunde zusätzlich zu arbeiten, andere Kollektive hätten sich dem Vorschlag angeschlossen.
S. 83: Handschriftliche Fassung des Vorschlags des Kollektivs, als Solidaritätsspende für Vietnam im Dezember 1966 eine Stunde zusätzlich zu arbeiten, mit 16 Unterschriften, darunter 2 Männer.
S. 84 - S. 85: Einladungskarte zur Veranstaltung "5 Jahre Frauenkommuniqué" im Bootshaus des KWO am 13. Dezember 1966; handschriftliche Notiz, dass die Brigadeleiterin und ein Kollektivmitglied daran teilgenahmen; Zeitungsausschnitt, vermutlich aus der Betriebszeitung 'Das Kabel', über die Veranstaltung, die die Arbeit von Frauen im KWO würdigte; handschriftliche 'Bilanz' des Kollektivs: 3 Frauen als Aktivist ausgezeichnet. 6 Frauen Stammarbeiter, 2 Neuererfrauen.
S. 86 - S. 86: Handschriftlicher Bericht, dass der im Juli 1966 eingereichte Verbesserungsvorschlag, da nicht auffindbar, im Dezember noch einmal eingereicht wurde und nun auch eine Registriernummer erhalten habe, Inhalt des Neuerervorschlags.
S. 87: Handschriftlicher Bericht, dass am 7. Dezember 1966 bekannt gegeben wurde, dass es für alle Kabelwerker je nach Leistung eine Jahresendprämie gibt, Kommentar, dass es gerecht ist, dass die Bummelanten nur eine geringe Jahresendprämie erhielten, für alle Stammarbeiter gebe es erstmals 40 Mark zusätzlich.
S. 88: Bericht über den Verbesserungsvorschlag, Diamantsteine durch Kunststeine zu ersetzen, den die Brigadeleiterin am 7. Dezember 1966 eingereicht hat und der auch eine Registriernummer erhalten hat.
S. 89: Handschriftliche tagebuchartige Notizen: Plansoll im Dezember 1966 wieder übererfüllt; neuer Kollege zugeteilt worden, der gleich nach 2 Tagen krank wurde; ein Kollektivmitglied, das im Oktober neu hinzugekommen und nach 4 Arbeitstagen bis zum Renteneintritt krankgeschrieben war, ging vorzeitig ab 11. Dezember 1966 in Rente.
S. 90: Handschriftliche Aufstellung der Jahresendprämien, die die einzelnen Kollektivmitglieder erhalten haben, die zwischen 170 Mark und 40 Mark variierten. Es gab Abzüge für Fehlzeiten und schlechte Arbeit. Ein Kollektivmitglied erhielt wegen seiner vielen Fehltage gar keine Prämie.
S. 91: Handschriftliche Auflistung der 15 Kollektivmitglieder, darunter 2 Männer, die eine zusätzliche Stunde für eine Solidaritätsspende für Vietnam gearbeitet hatten; dazu aufgeklebte Spendenmarken.
S. 92: Neujahrswünsche für 1967 zum Abschluss des Brigadebuchs für 1966 am 30. Dezember 1966 und Notiz, dass der geplante gemeinsame Theaterbesuch zum Jahresabschluss nicht stattfinden konnte, da es nicht genug Eintrittskarten gab.

Material/Technik

Papier

Maße

Din A4

Karte
Verfasst Verfasst
1966
Beauftragt Beauftragt
1966
Betriebsgewerkschaftsorganisation (KWO)
Berlin-Oberschöneweide
1965 1969
Industriesalon Schöneweide

Objekt aus: Industriesalon Schöneweide

Der Industriesalon sammelt materielle und immaterielle Zeugnisse der Industriegeschichte von Schöneweide. Maschinen, Brigadetagebücher oder...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Verzicht auf alle Rechte. Sollte nur gewählt werden, wenn das Recht auf Rechte zu verzichten besteht.