Teile einer Kollektivchronik aus der Abteilung TI 1, später TG 1 des Werks für Fernsehelektronik (WF) aus den Jahren 1967, 1973, 1974, 1980, 1981, insgesamt 74 Seiten in einem schwarzen Ringbuchhefter, 1. Teil des Digitalisats (PDF, S. 1 - S. 59).
Es handelt sich hier um Auszüge aus Kollektivchroniken aus der Abteilung TI 1, später TG 1 (TI=Direktorat Technik und Instandhaltung, TG=Grundfondsreproduktion, das Kollektiv war zuständig für die Gebäudeerhaltung, aber auch die Projektierung von Neubauvorhaben des WF). Wahrscheinlich handelt es sich um das Kollektiv "Tektonik X" (vgl. dazu Inhaltsangabe von S. 1). Nur ein Teil für 1973 scheint als Tagebuch vollständig zu sein (s. S. 22-59). Es gab mit Sicherheit noch mehr Chroniken zwischen den Jahren 1967 und 1981, auf S. 22 wird z.B. eine Besprechung des Tagebuchs von 1972 erwähnt, das hier auch nicht vorliegt, genauso wie die fehlenden Teile von 1974, 1980 und 1981. //
Inhalt:
S. 1: Maschinengeschriebener Bericht über die offizielle Gründungsfeier zweier Kollektive am 2. November 1967. Die Betriebszeitung "WF-Sender" berichtet dazu [vgl. WF-Sender Ausgabe 46/1967, S. 3], dass sich bei der Gelegenheit gleich zwei Kollektive in der Abteilung TI 1 gründeten, nämlich die Kollektive "Tektonik X" und "Arnold Zweig", beide gingen demnach aus bereits seit 1964 bestehenden Arbeitsgruppen der bau- und versorgungstechnischen Projektierung hervor. Von dem Kollektiv "Arnold Zweig" berichtet der WF-Sender ein Jahr später, dass ihm der Staatstitel "Kollektiv der sozialistischen Arbeit" verliehen wurde [vgl. WF-Sender Ausgabe 31/1969, S. 6], in der vorliegenden Mappe erfährt man auf S. 32, dass der Staatstitel 1973 erfolgreich verteidigt wurde. Soweit man die Personennamen identifizieren und zuordnen kann, handelt es sich bei vorliegender Mappe aber nicht um das Kollektiv "Arnold Zeig", sondern wahrscheinlich um "Tektonik X", wobei es auch allerdings auch noch andere Kollektive in dieser Abteilung gab.
S. 2: Maschinengeschriebener Bericht und Foto von einem Sportfest am 30. September 1967, an dem sich auch einige Mitglieder des Kollektivs beteiligten.
S. 3: Maschinengeschriebener Bericht und Foto von einer Abschlussüberprüfung der Kampfgruppenausbildung 1968/69 im Rahmen der Zivilverteidigung am 23. Mai 1969. Die Prüfung bestand aus einem zehn Kilometer langen Marsch mit voller Ausrüstung von Groß-Köris zum Ferienlager Kalinin [das WF unterhielt seit 1951 ein Kinderferienlager bei Gräbendorf am Frauensee, das Pionierlager "M.I.Kalinin", für 12-14-jährige, in dem spätestens seit den 1960er Jahren nicht nur die Kinder von WF-Angehörigen, sondern auch Kinder der Partnerschulen des WF einen Teil der Sommerferien verbringen konnten].
S. 4 - S. 21: Fotoporträts der 46 Kollektivmitglieder an ihrem Arbeitsplatz [bzw. sechs davon als Brustporträts], alle mit Namen und Berufsbezeichnung. Man erkennt neben den typischen Büroschreibtischen auch einige der Mitarbeiter an Zeichentischen. Dazwischen auf S. 15 drei Fotos von einer Feier zum 65. Geburtstag eines Mitarbeiters.
S. 22 - S. 59: Hier beginnen die "Tagebuchnotizen 1973", stichpunktartige Aufzeichnungen über inner- und außerbetriebliche Aktivitäten und Vorkommnisse, die in sich vollständig zu sein scheinen, wenn sie auch bereits am 17. Dezember enden. Es sind hier nicht die üblichen offiziellen Dokumente, Brigadeverträge und maschinengeschriebenen Sitzungsprotokolle beigeheftet, auch keine Fotos, nur ein handschriftlicher Fließtext, mit gedruckten und wahrscheinlich aus einem Kalender ausgeschnittenen Schnipseln mit Monats- und Nummernangaben versehen sowie mit kleinen Zeichnungen hier und da. Wahrscheinlich sind diese Aufzeichnungen aber nur ein Teil einer größeren Mappe gewesen, denn es wird z.B. auf einen Sonderbeitrag zur Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Demonstration verwiesen [vgl. S. 24] oder am 12. Februar wird ein Bericht zur Verteidigung des Staatstitels erwähnt [vgl. S. 32], beide liegen hier nicht vor. Neben den üblichen Erfolgsmeldungen gibt es auch einmal Kritik, nämlich an dem Angebot der Urlaubsplätze für 1973 durch den FDGB, das schlechter als im letzten Jahr sei und wogegen Einspruch erhoben wird [vgl. S. 29 und S. 32].
de
