Grußkarte mit vier chromolithographischen Passepartout-Ansichten des Gasthofs Tübbicke in Velten (mittig und rechts betitelt "Gruss aus Velten i/Mark."), oben links Straßenansicht (bezeichnet "Gasthof von Julius Tübbicke."), oben rechts dessen Ausschankgarten ("Garten."), unten links Blick in die Straße vor dem links vorn angeschnittenen Gasthof ("Strasse."), rechts daneben der große "Saal." (mit Girlanden geschmückt, eine Kapelle spielt auf der Bühne, Paare tanzen). – Am linken Rand in Kleindruck Verlagsangabe "J. Friedländer, Brandenburg.", in der linken unteren Ecke die Bestellnummer "2651." – Rechts unten Textfeld, mit Blei- bzw. Kopierstift beschriftet von 16 Mitgliedern des Touristenklubs für die Mark Brandenburg (u.a. von [Emil] Dux und F[ranz] Henning) und datiert "23/8 / 03."
Anschriftenseite: (Linien-)Vordruck "Deutsche Reichspost / Postkarte", adressiert "(An) den Touristen Klub f. d. Mark Brandenburg (in) Berlin C. / Neue Friedrichstr. 35. / Dräsel". – Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke, abgestempelt "VELTEN (MARK) 23. 8. 03. 7 - 8 N." Links unten Stempel des Empfängerpostamtes "Bestellt vom Brief-Postamte 24. 8. 03 / 7 1/2 - 8 1/2 V."
Die Karte ist eines von vielen im Archiv überlieferten Beispielen für postalische Grüße, die die Teilnehmer einer Wanderfahrt des Touristenklubs für die Mark Brandenburg (1935 umbenannt in Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg) an das Vereinslokal nach Berlin schickten, wo sie der wachsenden Ansichtskarten-Sammlung einverleibt wurden. Als Wanderführer fungierte im vorliegenden Fall, am 23. August 1903, Emil Dux (1872–1954). Er veröffentlichte in der Oktober-Nummer der "Monats-Blätter des Touristenklub für die Mark Brandenburg" (Jg. 12, 1903, Nr. 10, S. 118–120) einen Bericht über diese "Wanderfahrt am 23. August 1903 nach Finkenkrug Brieselang, Perwenitz, Forsthaus Krämerpfuhl, Ziegenkrug, Marwittz und Velten". Darin wird auch der Ort erwähnt, an dem die Postkarte gekauft und beschriftet wurde: "Im Gasthofe von Tübbicke in der Breiten-Straße trafen wir mit den Herren vom Veltener Verschönerungs-Verein zusammen und herr Lehrer Gericke bot uns einen Willkommen-Gruß in Velten, wobei der das freundschaftliche Verhältnis zwischen dem Verschönerungs-Verein und unserem Klub betonte. In angenehmer Unterhaltung verbrachten wir die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges, [...]." Emil Dux hat seine Unterschrift rechts neben die Saal-Abbildung gesetzt.
Das Vereinslokal befand sich in den Jahren 1901–1909 im (in der Adresse genannten) Restaurant "Dräsels Festsäle" in Berlin-Mitte (Berlin C), Neue Friedrichstraße 35.
Provenienz: Erworben 1903 (Geschenk von Clubmitgliedern).
de