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Bernhard-Heiliger-Stiftung Skulpturen-Sammlung [WV147b] Archiv 2024-02-27 16:57:21 Vergleich

Denkmal des Unbekannten politischen Gefangenen

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5Inventarnummer: WV147b5Inventarnummer: WV147b
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7Beschreibung7Beschreibung
8Während seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg beteiligte sich Bernhard Heiliger im Dezember 1952 am internationalen Wettbewerb für das „Denkmal des unbekannten politischen Gefangenen“. Als einer der Finalisten des deutschen Vorentscheids im Berliner Haus am Waldsee setzte sich sein Beitrag gegen 262 weitere Einsen-dungen durch und gewann den mit 2.000 DM dotierten Preis der Bundesregierung. Auch in der finalen Präsentation in der Londoner Tate Gallery wurde die Skulptur ausgezeichnet und erhielt dort einen der mit 25 Pfund dotierten Anerkennungspreise des Institute of Contemporary Arts. 8Während seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg beteiligte sich Bernhard Heiliger im Dezember 1952 am internationalen Wettbewerb für das „Denkmal des unbekannten politischen Gefangenen“. Als einer der Finalisten des deutschen Vorentscheids im Berliner Haus am Waldsee setzte sich sein Beitrag gegen 262 weitere Einsen-dungen durch und gewann den mit 2.000 DM dotierten Preis der Bundesregierung. Auch in der finalen Präsentation in der Londoner Tate Gallery wurde die Skulptur ausgezeichnet und erhielt dort einen der mit 25 Pfund dotierten Anerkennungspreise des Institute of Contemporary Arts.
9Heiligers Entwurf zeigt eine kniende Figur, die in einem Gitter aus spitzen, nach innen gerichteten Dornen gefangen ist. Der nackte, stark stilisierte Körper, der in einer Höhe von sieben bis acht Metern ausgeführt werden sollte, weist weder Kopf noch Arme auf, und auch ein Geschlecht ist nicht eindeutig zu erkennen. Während das Gitter eine aufgeraute, zackige und starre Struktur zeigt, ist der Körper der Figur glatt und geschwungen und offenbart so seine ungeschützte Verletzlichkeit. Heiliger gelang es, trotz der abstrahierten, anonymisierten Darstellung des Gefangenen ein Gefühl der Bedrohung zu schaffen. 9Heiligers Entwurf zeigt eine kniende Figur, die in einem Gitter aus spitzen, nach innen gerichte-ten Dornen gefangen ist. Der nackte, stark stilisierte Körper, der in einer Höhe von sieben bis acht Metern ausgeführt werden sollte, weist weder Kopf noch Arme auf, und auch ein Ge-schlecht ist nicht eindeutig zu erkennen. Während das Gitter eine aufgeraute, zackige und starre Struktur zeigt, ist der Körper der Figur glatt und geschwungen und offenbart so seine unge-schützte Verletzlichkeit. Heiliger gelang es, trotz der abstrahierten, anonymisierten Darstellung des Gefangenen ein Gefühl der Bedrohung zu schaffen.
10Obwohl Heiliger den Vorentscheid in Deutschland gewann und sich zahlreiche prominente Fürsprecher aus Politik und Kultur später für eine Aufstellung in Berlin engagierten, wurde das Denkmal nicht umgesetzt. Auch der Siegerentwurf des Briten Reg Butler (1913–1981) wurde nicht realisiert, da es zum einen an der Finanzierung mangelte und zum anderen am Zuspruch der Bevölkerung. Heiliger äußerte sich hierzu rückblickend: „Keiner wollte so recht ein großes Mahnmal, das an irgendetwas erinnert. Aber dieser Wettbewerb war eine große Geschichte für viele, vor allem für die deutschen Bildhauer, denn die meisten wurden dadurch erstmals im Ausland wahrgenommen.“ (Der Wettbewerb zum Denkmal des unbekannten politischen Gefangenen, in: Grauzonen, Farbwelten: Kunst und Zeitbilder 1945–1955, Ausst.-Kat., Akademie der Künste, Berlin 1983, S. 297f.)10Obwohl Heiliger den Vorentscheid in Deutschland gewann und sich zahlreiche prominente Für-sprecher aus Politik und Kultur später für eine Aufstellung in Berlin engagierten, wurde das Denkmal nicht umgesetzt. Auch der Siegerentwurf des Briten Reg Butler (1913–1981) wurde nicht realisiert, da es zum einen an der Finanzierung mangelte und zum anderen am Zuspruch der Bevölkerung. Heiliger äußerte sich hierzu rückblickend: „Keiner wollte so recht ein großes Mahnmal, das an irgendetwas erinnert. Aber dieser Wettbewerb war eine große Geschichte für viele, vor allem für die deutschen Bildhauer, denn die meisten wurden dadurch erstmals im Aus-land wahrgenommen.“ (Der Wettbewerb zum Denkmal des unbekannten politischen Gefange-nen, in: Grauzonen, Farbwelten: Kunst und Zeitbilder 1945–1955, Ausst.-Kat., Akademie der Künste, Berlin 1983, S. 297f.)
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12Material/Technik12Material/Technik
13Bronzeguss13Bronzeguss
26 + wer: [Bernhard Heiliger (1915-1995)](https://berlin.museum-digital.de/people/28531)26 + wer: [Bernhard Heiliger (1915-1995)](https://berlin.museum-digital.de/people/28531)
27 + wann: 195227 + wann: 1952
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29## Bezug zu Personen oder Körperschaften
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31- [Bernhard Heiliger (1915-1995)](https://berlin.museum-digital.de/people/28531)
32- [Heiliger, Bernhard (Stettin 1915-1995 Berlin)](https://berlin.museum-digital.de/people/221195)
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34## Teil von29## Teil von
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36- [der Unbekannte politische Gefangene](https://berlin.museum-digital.de/series/3637)31- [der Unbekannte politische Gefangene](https://berlin.museum-digital.de/series/3637)
41- Hanns Theodor Flemming (1962): Bernhard Heiliger. Berlin, S. 5536- Hanns Theodor Flemming (1962): Bernhard Heiliger. Berlin, S. 55
42- Karin Thomas (2002): Kunst in Deutschland seit 1945. Köln, S. 3837- Karin Thomas (2002): Kunst in Deutschland seit 1945. Köln, S. 38
43- Marc Wellmann (Hrsg.) (2005): Bernhard Heiliger 1915-1995. Köln, S. 124ff.38- Marc Wellmann (Hrsg.) (2005): Bernhard Heiliger 1915-1995. Köln, S. 124ff.
44- Petra Gördüren/Dorothea Schöne (Hrsg.) (2020): Der Unbekannte politische Gefangene. Ein internationaler Skulpturenwettbewerb zu Zeiten des Kalten Krieges, Ausst.-Kat. Kunsthaus Dahlem, Berlin. Berlin, S. 164-167
45- Siegfried Salzmann / Lothar Romain (1989): Bernhard Heiliger. Berlin, S. 50, Abb. 1139- Siegfried Salzmann / Lothar Romain (1989): Bernhard Heiliger. Berlin, S. 50, Abb. 11
46- Silke Wenk (1996): Versteinerte Weiblichkeit: Allegorien in der Skulptur der Moderne. Köln/Weimar/Wien, Tafel 7140- Silke Wenk (1996): Versteinerte Weiblichkeit: Allegorien in der Skulptur der Moderne. Köln/Weimar/Wien, Tafel 71
47- Stephan Diederich (1998): Aspekte des Raumes und ihre Bedeutung im Werk Bernhard Heiligers. Frankfurt am Main, S. 257f. 41- Stephan Diederich (1998): Aspekte des Raumes und ihre Bedeutung im Werk Bernhard Heiligers. Frankfurt am Main, S. 257f.
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66Stand der Information: 2024-02-27 16:57:2160Stand der Information: 2024-02-13 13:56:12
67[CC0 @ Bernhard-Heiliger-Stiftung](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)61[CC0 @ Bernhard-Heiliger-Stiftung](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
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Bernhard-Heiliger-Stiftung

Objekt aus: Bernhard-Heiliger-Stiftung

Bernhard Heiliger (1915–1995), einer der wichtigsten Bildhauer der deutschen Nachkriegsmoderne, erlangte internationale Bekanntheit durch zahlreiche...

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