In der Eisenskulptur „Kleiner Bogen (Ohne Titel)“ kann beispielhaft Heiligers offener Schaffensprozess nachgezeichnet werden: Während die Skulptur ursprünglich auf der langen Kante des Eisenwinkels stand, sodass der Stab sich schwungvoll in den Himmel entwickelte, drehte der Künstler die Skulptur wenige Jahre nach Fertigstellung, sodass der Stab nun als Bogen fungiert und von einer kleinen Holzkugel abgeschlossen wird. Auch die Betitelung „Kleiner Bogen“ erfolgte erst zu diesem Zeitpunkt. Mehrfache und spätere Überarbeitungen bereits vorhandener Werke sind kennzeichnend für Heiligers Oeuvre. Zudem betitelte er seine Arbeiten, abgesehen von Porträts und wenigen Ausnahmen, auch stets erst nach Vollendung.
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