Bernhard Heiligers Kreuzigungsplastik hängt seit 1983 über dem südlichen Seiteneingang im Inneren der Dahlemer Dorfkirche St. Annen-Kirche, auf deren Friedhof der Künstler begraben ist. Mithilfe seiner damaligen Schüler Hartmut Stielow (*1957) und Klaus Duschat (*1955) fertigte Heiliger die abstrakte Christus-Figur aus verschieden geformten scharfkantigen Eisenteilen an. Wenngleich die Darstellung des Gekreuzigten nicht figurativ ist, so ist der gemarterte Körper dennoch in abstrahierter Form erkennbar. Insbesondere die Dornenkrone arbeitete Heiliger deutlich heraus.
Die in Dahlem installierte zweite Fassung der Christus-Figur geht unmittelbar auf eine erste Fassung zurück, die Heiliger bereits 1963–64 für die von Paul Baumgarten (1900–1984) neu erbaute Kirche am Lietzensee entwarf, die jedoch wegen ihrer zu modernen Formensprache auf Ablehnung traf, sehr zum Bedauern Baumgartens. Erst rund zwanzig Jahre später nahm Heiliger die Idee der Christus-Darstellung wieder auf: Auf Initiative des damaligen Pfarrers der Evangelischen Kirchengemeinde Dahlem, Berend Wellmann, gelangte die überarbeitete Version zu einem symbolischen Preis in die Dorfkirche. Die ursprüngliche Maquette bestand unter anderem aus Gips und Metall und sollte später als Bronzeguss ausgeführt werden. Heiliger übersetzte sein älteres Werk und passte es entsprechend seiner eigenen künstlerischen Entwicklung einer neuen Formensprache an, die nun auch durch das Material Eisen geprägt war. In der ebenfalls zur Dahlemer Kirchengemeinde zählenden Jesus-Christus-Kirche hängt seit 1992 ein zweites Exemplar der Christus-Figur.
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