Schwarz-Weiß-Fotografie dreier nebeneinander stehender hoher Schnürstiefel. Die Stiefel sind in einem Halbkreis angeordnet, der rechte ist von der Seite zu sehen, der linke von vorn, der mittlere leicht seitlich. Die Stiefel sind vermutlich aus Leder und haben hohe Absätze. Die Schnürung verläuft bis zum Schaftende, dort sind die Schnürsenkel mir einer Schleife gebunden. Die Schuhe stehen vor einem neutralen Hintergrund. Möglicherweise wurden sie auch freigestellt.
Kontext:
Das Foto bebildert das Konzept des Fetischismus, wie es vom Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld u.a. in seinem Werk „Sexualpathologie“ erläutert wird.
Demnach gehe sexuelle Anziehung „niemals“ von der gesamten Person aus, sondern von „einige[n] körperliche[n] und seelischen[n] Eigenschaften“ (vgl. Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 3, S. 2). Hirschfeld spricht deshalb von Teilanziehung oder partieller Attraktion. Gleichzeitig kann sich diese Anziehung auf alle möglichen Teile eines Individuums beziehen: „Die Zahl der Fetische ist unbegrenzt groß. Von Kopf bis Fuß gibt es kein Fleckchen am Körper, und von der Kopfbedeckung bis zur Fußbekleidung kein Fältchen am Gewand, von dem nicht eine fetischistische Reizwirkung ausgehen könnte.“ (vgl. ebd. S. 5).
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