# Münzglas mit Profilporträt des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I.
[Stiftung Stadtmuseum Berlin](https://berlin.museum-digital.de/institution/21)
Sammlung: [Glassammlung](https://berlin.museum-digital.de/collection/525)
Inventarnummer: II 94/115 A
Beschreibung
Konischer Becher aus farblosem Glas auf gestauchtem Standring. Auf der Wandung das mattgeschnittene Profilbildnis des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) in einer Kartusche mit Gitterfeldern unter der preußischen Krone. Am vergoldeten Mündungsrand ein Fries aus polierten Queroliven im Wechsel mit drei kleineren Oliven. In die Bodenkugel eingeglast ein Mariengroschen von Braunschweig-Wolfenbüttel mit der vorderseitigen Prägung eines wilden Mannes mit der Umschrift "NUMQUAM RETRORSUM" und einer "2". Die Mitte der Unterseite ist geprägt mit "II. MARIEN / GROSCH / FEINSILB / I.A.B.", die Umschrift kann nicht vollständig entschlüsselt werden.
Das Metropolitan Museum besitzt ein nahezu identisches Exemplar (Inv. Nr. 27.185.76). Zu dem Becher existiert ein Pendant mit dem Bildnis seiner Gemahlin Sophie Dorothea, ebenfalls im Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin (Inv. Nr. II 94/114 A), mit Lottomitteln 1993 aus dem Kunsthandel erworben. Ein vergleichbares Vivatglas mit dem Profilporträt Friedrich Wilhelms I., allerdings ohne eingeglaste Münze, befand sich in der Sammlung Helfried Krug (vgl. Klesse, Glassammlung Krug, 1965, Kat. 265). Das Potsdam Museum (Inv. Nr. AK-2017-199) besitzt ein Vergleichsstück mit Henkel, das in der Darstellung des preußischen Königs dieselben stereotypischen Merkmale trägt, den langen Perückenzopf sowie Ansätze eines Doppelkinns. Gläserne Münzbecher aus dem 18. Jahrhundert sind eine Seltenheit, waren aber wohl in Potsdam besonders beliebt (Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, 1987, S. 278). Sie kommen erst im frühen 19. Jahrhundert als beweglicher Zwischenglasdekor häufiger vor. [Verena Wasmuth]
Material/Technik
Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert
Maße
Höhe: 9 cm; Durchmesser: 7,7 cm
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- Hergestellt ...
+ wer: [Potsdamer Glashütte](https://berlin.museum-digital.de/people/42526)
+ wann: 1713-1736
+ wo: [Potsdam](https://berlin.museum-digital.de/oak?ort_id=113)
+ Denkbar ist, dass das Glas bereits um 1720 geschnitten und die Münze erst nachträglich eingeglast wurde. Das Prägedatum gibt den terminus post quem vor. Die Potsdamer Glashütte war noch bis 1736 in Betrieb und wurde dann nach Zechlin verlegt.
- Hergestellt ...
+ wer: [Zechliner Glashütte](https://berlin.museum-digital.de/people/42555)
+ wann: 1737-1740
+ wo: [Zechlinerhütte](https://berlin.museum-digital.de/oak?ort_id=5963)
+ Das Gläserpaar wurde sicherlich vor dem Tod Friedrich Wilhelms I. im Jahr 1740 angefertigt.
## Bezug zu Personen oder Körperschaften
- [Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688-1740)](https://berlin.museum-digital.de/people/1043)
## Schlagworte
- [Glasbecher](https://berlin.museum-digital.de/tag/13166)
- [Glasschnitt](https://berlin.museum-digital.de/tag/5070)
- [Mariengroschen](https://berlin.museum-digital.de/tag/35651)
- [Silbermünze](https://berlin.museum-digital.de/tag/36022)
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Stand der Information: 2023-10-05 23:53:57
[CC0 @ Stiftung Stadtmuseum Berlin](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
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- https://berlin.museum-digital.de/data/berlin/images/import_21/201809/09175403112.jpg
- https://berlin.museum-digital.de/data/berlin/images/201809/271442345bacec5a6dfa0.jpg