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Stiftung Stadtmuseum Berlin Glassammlung [KH 2001/131 GA]
Glaspokal mit tanzenden Kindern, geschnitten und geschliffen (Stiftung Stadtmuseum Berlin CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Stiftung Stadtmuseum Berlin / Bettina K. Schneider (CC BY-NC-ND)
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Pokal mit tanzenden Kinderbacchanten

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Beschreibung

Pokal aus farblosem Glas, leicht ansteigender Fuß mit versenktem und mattiertem Spitzblattfries, der von einer Kordeldarstellung gesäumt wird. Auf einem angesetzten Nodus ein massiver Balusterschaft, darüber Trommelscheibe und eine becherförmige Kuppa. Der Baluster und der Ansatz der Kuppa wiederholen den Spitzblattdekor vom Fuß. Die Kuppawandung ist umlaufend mit einem Reigen tanzender Kinder mit einer Weinranke in besonders feinem Mattschnitt dekoriert. Die Trauben sind geblänkt und setzten einen funkelnden Kontrast im Laubwerk. Der verwärmte Mündungsrand ist mit einem geblänkten Kugelfries unter einem mattbelassenen Kordelstrang verziert.
Das Motiv der tanzenden Kinder zwischen Weinranken ist charakteristisch für die brandenburgische Glaskunst des ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Der Vergleich verifiziert als Vorbild dieses qualitätsvollen Pokals Bechergläser aus der Werkstatt Martin Winters, der zwischen 1684 und 1702 Hofglasschneider in Berlin war (vgl. Inv. Nr. KH 2001/132 GA; Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 88, S. 152; Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, Kat. 130, 142; Baumgärtner, Edles altes Glas, 1971, Kat. 85, S. 59; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 19, S. 69 und Taf. 7.2). Hier wird das Sujet hingegen auf einen wohlproportionierten Pokal übertragen, vermutlich von einem Mitglied der Werkstatt Gottfried Spillers, des Schülers, Neffen und Nachfolgers von Winter. Spiller selbst hat das Motiv mehrfach geschnitten (Inv. Nr. KH 2001/132 GA; Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Inv. Nr. LP 2017-15). Die Kordel-Linie findet sich ebenfalls als Abschluss eines Spitzblattfrieses auf einem Glas im Potsdam Museum (Inv. Nr. 80-564-GL) sowie auf einem weiteren Glas im Bestand der Stiftung Stadtmuseum mit dem Monogramm König Friedrich Wilhelms I. (Inv. Nr. II 71/130 A). Die Gruppe dürfte demnach während dessen Regierungszeit entstanden sein, zwischen 1713 und 1725. Der Pokal wurde 2001 mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie im Kunsthandel angekauft. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Maße

Höhe: 17,5 cm, Durchmesser: 10,3 cm

Karte
Stiftung Stadtmuseum Berlin

Objekt aus: Stiftung Stadtmuseum Berlin

Die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins) betreibt in Berlin mehrere landeskundliche und historische Museen....

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