Pokal aus farblosem Glas, breiter Scheibenfuß, angesetzt ein einfacher Balusterschaft, dann eine Ringscheibe, darüber die trichterförmige Kuppa. Die Wandung trägt in Mattschnitt zwei Medaillons: ein über Hügel fliegender Adler im Gewitter und eine Landschaft mit Sonne neben Regenwolken, dazwischen je eine großformatige Blume. Über dem ersten Medaillon befindet sich die Inschrift "Per tela per hostes" (Durch Pfeile und Feinde), über dem zweiten "Sic Gratia vertitur aukce" (vielleicht: Die Gunst wendet sich dem Vogel zu), Mündungsrand verwärmt.
Die beiden Devisen über das sich wendende Kriegsgeschick rücken diesen Trichterpokal in einen militärischen Kontext (Dank für Hinweis zu den Bildvorlagen). Er gehört dem Typ nach in eine überlieferte Gläsergruppe aus Potsdamer Produktion, etwa 1690 bis 1710. Karl-Heinz Poser hat für ihn den Begriff "Potsdamer Kelch" geprägt (Poser, Berliner Becher, 2017). Das Glas gehört zum Altbestand des Museums. [Verena Wasmuth]
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