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Stiftung Stadtmuseum Berlin Glassammlung [VI 23303]
Großer Pokal mit bacchantischem Puttenfries (Stiftung Stadtmuseum Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Stadtmuseum Berlin / Stefan Petri (CC BY-NC-SA)
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Fragmente eines großen Pokals mit bacchantischem Puttenfries

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Beschreibung

Scherben eines Pokal aus dickwandigem, farblosem Glas, ansteigender Fuß mit einem Fries aus geschliffenen Rundbögen am Rand und einem versenkten und mattierten Akanthusfries am Ansatz zum angesetzten Schaft. Der Schaft ist aus Massivbaluster und kräftigem Nodus zwischen je einer Ringscheibe aufgebaut, der Baluster wiederholt den Rundbogen-, der Nodus den Akanthusdekor vom Fuß. Letzterer schmückt ebenso den Ansatz der becherförmigen Kuppa. Das Mittelregister der Kuppawandung ist mit einem bacchantischen Reigen aus musizierenden und tanzenden Putten auf einem Landschaftssockel in feinem Tiefschnitt dekoriert, Mündungsrand mit Rundbogenfries und leichter Beschädigung. Der leicht gewölbte Deckel mit sehr hoch aufgebautem Knauf, Spitzblattdekor, Wabenfacettierung und Perlfries ist nicht zugehörig, denn er müsste Dekorelemente des Pokals direkt aufgreifen. Der Pokal ist ein Kriegsschaden, gänzlich zerscherbt, verfärbt und verschmolzen.
Eine Zuschreibung dieses ehemals imposanten Pokal aus der Potsdamer Hofglashütte an den Meisterglasschneider Gottfried Spiller aus der Zeit zwischen 1700 und 1710 liegt nahe. Der plastische Wechsel aus hochstehendem Akanthusfries, versenkten Rundbögen und tiefgeschnittenen Figuren sind ein charakteristisches Merkmal überlieferter Arbeiten mit ähnlichem Sujet von ihm (vgl. Kerssenbrock-Krosigk, Goldrubinglas und Kristallschnitt, 2017; Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, Kat. 187, 217; Netzer, Was großes Aufsehn macht, 2001, Abb. 45, S. 93; Hörning, Gläser, 1978, Kat. 93; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 11.3). Dieser Pokal wurde 1941 im Berliner Kunstauktionshaus Hans W. Lange (Kunsthandel) aus der Sammlung Dr. Wilhelm Dosquet angekauft. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert

Maße

Höhe: 45 cm (mit nicht zugehörigem Deckel)

Literatur

  • Lange, Hans W. (1941): Wertvolles Kunstgewerbe aus Berliner und anderem Privatbesitz: Auktion am 19., 20. und 21. Mai 1941. Berlin, Los 265, Taf. 40
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Stiftung Stadtmuseum Berlin

Objekt aus: Stiftung Stadtmuseum Berlin

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