Kleines Kelchglas aus farblosem, graustichigem Glas, Scheibenfuss mit nach oben umgeschlagenem Rand, angesetzt ein sich konisch weitender Massivschaft mit einzelner, tränenförmiger eingestochener Luftblase, nahtloser Übergang in die sich trichterförmig weitende Kuppa. Deren Wandung ist mit einem Medaillon in einem sternförmigen Strahlenkranz und dem Monogramm "FR" zwischen stilisierten Blumen in Mattschnitt dekoriert. Den verwärmten Mündungsrand ziert ein einfaches Wellenband über einer Linie.
Obgleich eine Bekrönung fehlt und der Blumendekor unüblich ist ist anzunehmen, dass sich das Monogramm als "Fridericus Rex" auflösen lässt und sich auf den preußischen König bezieht. Dieser Typ Spitzkelch wird wegen seiner eingestochenen Luftblase auch als "nackte Jungfer" bezeichnet (vgl. Jentsch, Kelchgläser, 2015, S. 22f.). Die etwas verrutschte Schnittveredelung spricht dafür, dass es sich um ein Produkt aus Tornow, Globsow oder Marienwalde handelt; eine thüringische Herkunft ist stilistisch nicht auszuschließen. Das Glas gehört zum Altbestand. [Verena Wasmuth]
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