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Museum Berlin-Karlshorst Sammlung [209559]
209559 (Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst / MBK (CC BY-NC-SA)
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Druckgrafik "Plünderndes Russengesindel vor Memel", München, 1915

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Beschreibung

Druckgrafik "Plünderndes Russengesindel vor Memel", ausgeschnitten aus "Wieland - Deutsche Wochenschrift für Kunst und Literatur, Nr. 7/1915, s. 7. Die Grafik wurde vom Karikaturisten Erich Schilling (1985-1945) gezeichnet.
Deutschland und Russland standen sich im Ersten Weltkrieg als erbitterte Feinde gegenüber. Bei den Kämpfen zwischen 1914 und 1918 starben 1,8 Millionen russische und 300 000 deutsche Soldaten. Eine intensive Propaganda begleitete den Krieg auf beiden Seiten. In der deutschen Öffentlichkeit griff man dabei häufig auf ältere Stereotype über Russland zurück und setzte sie in radikalisierter Form zur Agitation gegen den Gegner ein. Die medialen Darstellungen zeigten die Russen meist als einfältige, unzivilisierte und grausame Figuren
Solche Motive, die in den folgenden Jahrzehnten an Gewicht gewinnen sollten, finden sich auch in der Zeichnung
"Plünderndes Russengesindel vor Memel". Anlass des Bildes war die wenige Tage dauernde Besetzung der ostpreußischen Grenzstadt Memel. Der propagandistisch gefärbte Tagesbericht des »Großen Hauptquartiers« der deutschen Truppen vom 25. März 1915 hatte gleichsam die inhaltliche Vorlage für die Zeichnung geliefert: "In den Straßen der Stadt trieben sich plündernde Trupps russischer Soldaten herum, verhafteten Einwohner, drangen in Häuser ein, zerschlugen die Fensterscheiben, plünderten und raubten Lebensmittelgeschäfte, zwei Uhrmacherläden und einen Juwelierladen vollständig aus. In drei Fällen sind Vergewaltigungen weibliche Personen bisher festgestellt worden."
Die Grafik zeigt – dramatisch inszeniert – eine Gruppe russischer Soldaten, die in den Park eines offenbar von ihnen in Brand gesetzten Gutshauses bei Memel eingedrungen sind. Die in primitive, schlecht sitzende Uniformen gekleideten Soldaten wirken nicht wie Angehörige einer regulären Armee. Vielmehr geht von ihnen der Furcht einflößende Eindruck einer Horde von Menschen aus, denen jegliche Individualität fehlt. Die zum Teil gebückte oder kauernde Körperhaltung deutet die "Verschlagenheit" der Soldaten an. Diese Eindrücke werden verstärkt durch den Kontrast zu der Skulptur des weiblichen Akts, die von den Russen umgeben wird.

Material/Technik

Papier / gedruckt

Maße

Höhe: 27,0 cm, Breite: 22,5 cm

Literatur

  • Herausgeber: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst e.V. (2008): Unsere Russen – Unsere Deutschen. Bilder vom Anderen 1800–2000. Berlin, Ch. Links Verlag, Seite 112-113
Karte
Hergestellt Hergestellt
1915
Gezeichnet Gezeichnet
1915
Schilling, Erich
1914 1917
Museum Berlin-Karlshorst

Objekt aus: Museum Berlin-Karlshorst

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