Vorweigend in grünen, blauen und orangen Tönen gehalten, kreiert Egmont Schaefer mittels Kreide ein landschaftliches Panorama, das durch den mehr oder minder harmonischen Kontrast von Natur und Architektur bestimmt ist. Vor der Kulisse eines Sees und von einem erhöhten Standpunkt aus wiedergegeben, blickt man auf ein Ausflugslokal o.a., das direkt an einer gut befahrenden Landstraße angesiedelt ist, auf der mehrere Reisebusse zu erkennen sind. Das komplemtäre Verhältnis von Blau und Orange steht dabei in direktem Bezug zur motivischen Spannung des Bildes und betont zugleich im Zusammenspiel mit den anderen Farben das sommerliche Ambiente der Darstellung.
In der linken vorderen Bildecke ist ein Gebäude mit einem großen Sonnenschirm zu sehen, dessen architektonische Form sich im Aufbau des hinteren Lokals wiederholt. In der rechten vorderen Bildecke sind schemenhaft die Körper dreier weiblicher Figuren in Rückenansicht und bekleidet mit einem Hut angedeutet. Einzig bei der linken Person daneben im Profil ist eine klare geschlechtliche Zuordnung schwierig. Die zeichnerischen Überlagerungen und der schnelle Strich in diesem Bereich lassen darauf schließen, dass Schaefer hier ursprüngliche eine andere Komposition im Blick hatte.
Ausst. (2019): "Was bleibt aber, stiften die Dichter". Die Kunstsammlung Pankow - Erwerbungen und Neuzugänge. Berlin, Galerie Parterre (2.10.-24.11.2019)
Schenkung des Berliner Kabinett e.V. aus dem Nachlass Egmont Schaefer