Das gezeigte Objekt stammt aus der Fleischgroßmarkthalle des Zentralvieh- und Schlachthofs Berlin, Thaerstraße, in Berlin-Prenzlauer Berg.
Der Fleischermeister Willi George, lt. Adressbuch seit 1922 in der Elbingerstraße 4 (heute Danziger Straße) wohnhaft, besaß in der Fleischgroßmarkthalle einen Verkaufsstand. Dort verwendete er die abgebildete Hakenleiste zur Präsentation seiner Waren. Ob er daneben noch in der Elbingerstraße 4 eine Fleischerei unterhielt, ist nicht bekannt.
Am 1. März 1881 eröffnete der Zentralvieh- und Schlachthof und gleichzeitig nahm die Bahnstation Central-Viehhof den Betrieb auf. Das Gelände, das ursprünglich zu Lichtenberg gehörte, kam 1938 zum Bezirk Prenzlauer Berg.
Bereits am 18. März 1868 hatte die preußische Regierung aufgrund der katastrophalen Zustände im Schlachtgewerbe ein Gesetz erlassen, das die privaten Schlachtereien verbot und den Bau von kommunalen Schlachthäusern forderte. Das sogenannte "Schlachtzwangsgesetz" hatte zur Folge, dass sich eine große Zahl von selbstständigen Fleischermeistern auf dem Schlachthof einmieteten und dort in eigens dafür errichteten Schlachtkammern ihr Gewerbe ausübten.
1945 lag das Gelände des Vieh- und Schlachthofs weitgehend in Trümmern. Im Jahre 1952 bildete sich der Volkseigene Betrieb (VEB) Zentralvieh- und Schlachthof, der später Teil des VEB Fleischkombinat Berlin wurde. Infolge der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen entstand zum 1. Juli 1990 der Treuhandbetrieb SBV-Fleisch Berlin GmbH. Im gleichen Jahr wurde das gesamte Gelände unter Denkmalschutz gestellt. 1991 musste der Betrieb endgültig eingestellt werden. Zur Verwertung des Geländes wurde die Stadtentwicklungsgesellschaft Eldenaer Straße (SES) gegründet. Heute befindet auf dem Gelände des ehemaligen Vieh- und Schlachthofs ein Mix an Gewerbe, Wohnen und Grünanlagen (u .a. der Blankenstein-Park).