Fragment eines engen Zylinders aus farblosem, leicht grünstichigem Glas, emailbemalt mit dem Ligaturmonogramm "HSP" bzw. "SHP", darunter die Jahreszahl "1623" in Gelb, umgeben von einem grünen Kranz, der oben und unten mit Darstellung eines brennenden Herzens und rechts und links von zwei ineinander verschlungenen Händen durchbrochen ist, diese Elemente in Braun auf Weiß; zugehörig eine etwa 3,5 cm lange Scherbe.
Die Fragmente gehören zu einem Becher oder Humpen, der vermutlich anlässlich einer Hochzeit in Auftrag gegeben wurde. Die Datierung verweist auf die neumärkische Marienwalder Glashütte als Hersteller. Der maisgelbe Emailton sowie die lichtgrüne Farbe der Glasmasse unterstützen diese Zuschreibung (vgl. Schmidt, ebenda, S. 19; Schmidt, Das Glas, 1912, S. 206). Beide Fragmente gehören zu einem Fundkomplex vom Grundstück Spandauerstr. 22, an einem der ältesten Verkehrswege Berlins (heute Nikolaiviertel). Sie wurden dem Museum im November 1878 geschenkt (alte Inv. Nr. VI 5713). [Verena Wasmuth]
