Ruinen in der Stadt Toul, Lothringen, Frankreich, August 1940
Die Stadt wurde stark zerstört.
Toul (deutsch Tull als freie Reichsstadt, aus lat. Tullum Leucorum) ist eine französische Stadt mit 15.857 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Grand Est. Sie ist Hauptort (Unterpräfektur) des Arrondissements Toul.
Toul wurde 1870 im Deutsch-Französischen Krieg von der deutschen Armee belagert, da die Festung eine wichtige Bahnlinie blockierte. Es gab zunächst kaum Kampfhandlungen, da gleichzeitig erfolglose Gespräche über einen Waffenstillstand liefen. Nach einem Beschuss über acht Stunden mit schwerer Belagerungsartillerie kapitulierte die Festung am 23. September 1870.
Danach wurde die Stadt im Zuge des Systems der Barrière de fer zur Gürtelfestung Fester Platz Toul ausgebaut. Im Ersten Weltkrieg fanden hier jedoch keine Kampfhandlungen statt.
Auch im Zweiten Weltkrieg war Toul hart umkämpft, direkt im Nordosten der Stadt gab es einen Militärflugplatz. Während der fünftägigen Belagerung im Juni 1940 erlitt die Stadt schwere Zerstörungen. 40 % der Altstadt lagen in Trümmern. Die Wiederherstellung der Baudenkmäler in der Altstadt und der am 19. Juni 1940 durch einen Bombenangriff beschädigten Kathedrale dauerte lange. Während des Krieges wurden provisorische Dächer über den Kirchenschiffen errichtet, die in den 1980er Jahren endgültig ersetzt wurden.