Zeichnungen von Johann Gottlob Runge, wohl 1889
Sorbische (wendische) Frauentrachten (vier Zeichnungen), mit Bezeichnung der zugehörigen Seiten im selben Band, auf welchen die Zeichnungen erläutert werden.
Zu Fig. 1 und 2 (obere Reihe) heißt es in Abschnitt "b. Die heimische Tracht." (S. 17-22) des Kapitels "2. Allgemeine Charakteristik der wendischen Bevölkerung meiner Heimath." (S 7-37), auf S. 19, unmittelbar an den letzten Text zu den Abbildungen der vorigen Seite: "Neben diesen Kopfbekleidungen existieten in jener Gegend auch sogenannte 'Deutsche', bestehend aus Hauben mit breiten Spitzenkrausen, welche den Hals wagrecht umschlossen und Ähnlichkeit mit den Halskrausen hatten, welche um 1600 von Männern und Frauen getragen wurden; am Kopf selbst waren die Spitzen glatt und umgelegt angeheftet. Bei außerordentlichen Gelegenheiten, wenns z.B. über Land oder zur Kirche ging, wie auch bei allen festlichen Zusammenkünften wurde noch ein Kopftuch über die Haube gewickelt, der Art, daß die Tuchzipfel oben eine Schleife bildeten und der Hinterkopf frei, dort also ein weißer runder Haubentheil sichtbar blieb / [...]."
Zu Fig. 3 (bez. "Hemdenform der / wendischen Frauen.") [und Fig. 4 (bez. "Kurzärmliges 'Kittelchen' darüber.")] heißt es ebd. (S. 21): "Die Hemdenform der wendischen Frauen mit nachtjackenartigem 'Kittelchen' darüber, dessen Ärmel steig geglättet und mehrfach aufgekrämpelt wurden, wichen von den sonstigen Frauenhemdformen gänzlich ab."
Abbildung der Seite: Das Archiv der Landesgeschichtlichen Vereinigung und seine Bestände. Bearb. von Peter Bahl. Frankfurt am Main u.a. 2009, S. 265, Abb. 78.