Zeichnung von W. Schmitt, 1915
Blick in Richtung Spree. Hinten das 2. Quergebäude des Grundstücks Am Krögel 1, links (angeschnitten) der Giebel des südlichen Hofgebäudes des Nachbargrundstücks Stralauer Straße 34
Der Zeichner ist bisher nicht identifizierbar. Vielleicht handelt es sich um den 1915 im Berliner Adressbuch (Teil I, S. 2792) mit Wohnsitz in der Wriezener Straße 43 genannten Architekten Willi Schmitt.
Aus einem mittelalterlichen Handelshof war der "Krögelhof" im 19. und frühen 20. Jh. zu einem eher ärmlichen Wohnquartier geworden. Grafisch und fotografisch war der von der Stralauer Straße nach Süden zur Spree abgehende Straßenabschnitt Krögel jedoch kurz vor und nach seinem Abriss 1935, aber auch schon im späten Kaiserreich eines der häufigsten, massenhaft verbreiteten Motive aus Alt-Berlin. Er wurde zu einem – geradezu mythosartigen – Symbol für das in der sich modernisierenden Metropole verloren gehende altstädtische (Kleinbürger-)Milieu.
Provenienz: Erworben 2021 im Antiquitätenhandel in Hamburg (laut Angabe des Händlers "aus einem Berliner Familiennachlass stammend").
Literatur zum Krögel: Susanne Gänshirt-Heinemann: Der Krögel. Eine Gasse in Berlin. Berlin 2000 (Berlinische Reminiszenzen 81). – Dies.: Der Krögel. Die Entdeckung und Ästhetisierung der Altstadt Berlins in Fotografien 1887 bis 1938. Berlin 2003.