Radierung von Ulrich Hübner (1872–1932), Berlin
Die nicht mehr existierende Brücke – vom Kellertor am Ostende des Kanals aus gerechnet die dritte Brücke über den Potsdamer Stadtkanal – verband die nördlich gelegene Französische Straße mit der ehemals südlich liegenden Grünstraße. Der dargestellte Bau ersetzte ab 1837 einen Vorgängerbau von 1763 und bestand aus Ziegelmauerwerk, das Geländer war in (Ziegel-)Form römischer Gitter gestaltet. Der Blick geht hier vom südlichen Kanalufer nach Osten zur Brücke. Links und rechts von ihr die beiden Hälften der Straße Am Kanal, das Ufer von Bäumen bestanden. Links im Bild die zweigeschossigen Eckhäuser Am Kanal 14 (nur Hausecke) und 13 (mit zwei Balkonen) an der Einmündung der Französischen Straße. Auf der Brücke vier Laternen, am Ufer das für den Kanal typische schmiedeiserne Geländer mit Pinienzapfen als Schmuckelementen.
Die Radierung ist nur eines von mehreren Postdamer Kanal-Bildern im Werk Hübners. Bekannter und vielfach abgebildet ist beispielsweise sein Ölgemälde "Alter Stadtkanal in Potsdam" von 1908 (Berlinische Galerie). Es zeigt die östlich anschließende Berliner Brücke beim Schauspielhaus.
Provenienz: Erworben 2021 im Handel in Darmstadt.
