Radierung von Georg Fritz, 1937
Das 1935–1936 von dem Architekten Otto Firle (1889–1966) als Hauptsitz der Lebensversicherungsbank "Nordstern-Versicherung" erbaute Verwaltungsgebäude im Südost-Segment des Fehrbelliner Platzes war Teil des NS-zeitlichen Projektes einer geschlossenen Bebauung aller Platzseiten mit großen Verwaltungsgebäuden. Im Vordergrund links die Seitenfront am Hohenzollerndamm mit Reliefplatten von Waldemar Raemisch (1888–1955), sie "zeigen allegorische Darstellungen der Lebensalter sowie mythologische Szenen, die sich inhaltlich auf das Versicherungswesen beziehen" (Donath, S. 71). Auf dem Dach weht die Flagge der Nordstern-Lebensversicherung.
Der Maler und Graphiker Georg Fritz (1884–1967) lebte von 1895 bis 1943 in Berlin. Das Nordstern-Blatt fällt in jene NS-Jahre, in denen Fritz besonders für die Stadt Berlin und für öffentliche Einrichtungen und Banken Ähnliches schuf. Bekannt wurde er 1936 besonders durch Architekturdarstellungen als Illustrationen zu entsprechenden Büchern und repräsentativen Mappenwerken, u.a. zu den Olympischen Spielen.
Im Bild sign. li. u. "GEORG FRITZ 1937". Unterhalb des Bildes, noch in der Platte gedruckt bez. (Versalien) li. u. "Nordstern Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft", re. u. Verwaltungsgebäude in Berlin". Unter der Platte sign. (Bleistift) re. u. "Georg Fritz."
Provenienz: Erworben 2020 (Antiquariat Carl Wegner, Berlin-Schöneberg).
Literatur zum Gebäude: Matthias Donath: Bunker, Banken, Reichskanzlei. Architekturführer Berlin 1933–1945. 2. Aufl. Berlin 2008, S. 70–72. - Ders.: Architektur in Berlin 1933–1945. Ein Stadtführer. Berlin 2004, 126–132 (mit weiterer Literatur).