Schwarz-Weiß-Fotografie, auf der/die Bühnenkünstler*in Voo Doo vom Kopf bis etwa zur Brust zu sehen ist. Voo Doo trägt ein mit Pailletten besetztes ärmelloses Kleid, die linke Schulter ist mit einem durchsichtigen Stoff bedeckt. Auf dem hochgesteckten Haar ist Haarschmuck platziert, an den Ohren hängt ebenfalls Schmuck. Voo Doo wurde halb frontal vor einem dunklen Hintergrund fotografiert. Den Kopf hält Voo Doo leicht nach unten geneigt.
Kontext:
Voo Doo alias Willy Pape wurde v. a. als Bühnenkünstlerin/Varietékünstlerin bekannt. Mit sog. Schlangentänzen trat Voo Doo zwischen 1914 und 1928 auf unterschiedlichen Bühnen in europäischen Großstädten auf, darunter Berlin, Paris, Budapest, Wien, Zürich, Prag und Breslau (Wrocław). Dabei war die Frage nach Voo Doos Geschlecht ein immer wiederkehrendes Thema in der damaligen Presse. Welcher Geschlechtsidentität sich Voo Doo selbst zugehörig fühlte, ist unklar. In der Varietékunst schien es Voo Doo jedoch v. a. um die Darstellung von Androgynie zu gehen (vgl. Dobler: You have never seen a dancer like Voo Doo, S. 49).
Der Berliner Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld, der Voo Doo 1909 kurz nach dessen Suizidversuch getroffen hatte, vermerkte in seiner Publikation „Der Erotische Verkleidungstrieb“: „Der junge Transvestit Willy Pape, dessen Veranlagung durch einen Selbstmordversuch in Frauenkleidern bekannt wurde. Seine Eltern wurden vom Verfasser über seinen eigenartigen Zustand aufgeklärt und gestatteten ihm dann, zum Variété zu gehen, wo er seitdem mit größtem Erfolge als Schlangentänzerin auftritt.“ (siehe dort, Tafel XVI)