Kelch aus farblosem Glas, Scheibenfuß mit dreizehnfach facettiertem Rand, Boden mit Strahlenschliff, elffach facettierter, sich konisch weitender Schaft, der Übergang zur becherförmigen Kuppa ist wabenfacettiert, darüber ein Fries aus Steinelschliff. Das mittlere Register der Wandung ist undekoriert belassen und trägt in Mattschnitt einen rechteckigen Rahmen mit der Inschrift "Louise", darüber die preußische Krone und Blattranken. Den Mündungsrand ziert eine geschnittene Blatt-Kugel-Bordüre über einem geschliffenen Steinelfries.
Laut Inventarbuch ist dies das Weinglas von Königin Luise von Preußen. Die falsche Schreibweise des Namens hingegen widerspricht dieser Annahme. Immerhin dürfte es sich um ein Vivatglas auf Luise handeln. Eine brandenburgische Manufaktur wie die Hofglashütte Zechlin ist als Hersteller denkbar, jedoch nicht zweifelsfrei belegbar. Im Biedermeier stellten zahlreiche Hütten in nahezu allen Glasregionen Waren mit Steinelschliff her. Der Kelch wurde 1937 von privat aus Georgenthal in Thüringen angekauft. [Verena Wasmuth]