Schwarz-Weiß-Fotografie vermutlich einer Lithografie, das ein Teehaus zeigt, das auf einem Boot installiert ist. Auf einer Terrasse vor einem Haus sitzen Menschen auf Stühlen und Bänken, z. T. an Tischen. Das Haus ist mit verschiedenen Ornamenten und Schnitzereien reich verziert, durch eine geöffnete Tür ist ein Blick in das Innere des Hauses möglich. Auch dort sitzen Menschen an Tischen. Die Fenster des Hauses sind z. T. mit Vorhängen ausgestattet und Leuchter hängen von der Decke. Im Vordergrund der Abbildung sieht man fässerartige Gegenstände.
Kontext:
Das Bild wurde in Schidrowitz' „Sittengeschichte des Lasters“ im Kontext von Opiumkonsum und dessen unterschiedliche Auswirkung auf den menschlichen Körper abgedruckt. Dabei widmet sich ein ganzes Kapitel der Geschichte des Opiums, um dann eine Verbindung zwischen Opium und der menschlichen Sexualität herzustellen. Dabei wird u. a. festgestellt, dass chronischer Opiumkonsum zu Impotenz führe und dann v. a. dem Hervorrufen von sexuellen Phantasien diene. Besonders in China sei der Genuss von Opium verbreitet und fester Bestandteil der dortigen Bordelle.
Über die „Blumenboote (Blumendschunken)“ist zu lesen: „Es sind nichts anderes als auf Booten montierte, schwimmende ‚Teehäuser’, die reichvergoldet und mit allem Prunk des Ostens ausgestattet sind, in denen die „Musmes" als Spenderinnen des Opiums und der Liebe ihres lebensverschönernden Amtes walten. Sind genügend Vergessenheit suchende Gäste an Bord, so lichtet die Dschunke die Anker und gleitet geräuschlos und träge auf dem toten Wasser zwischen Bambus- und Schilfrohren des Pagar hin. Die Priesterinnen der Liebe und des Opiums hocken festlich geschmückt und bemalt auf ihren Stühlen. Die Stunde des Rauchens ist gekommen. ‚Die Dienerinnen der Wollust, nicht eine, sondern alle raffinierten Lüste der Welt gleiten demütig zur Seite der Lagerstätten der Gäste nieder, nachdem sie wie zu einer chirurgischen Operation auf einem Lacktischchen die komplizierten winzigen Rauchutensilien säuberlich geordnet haben …‘“ (vgl. Schidrowitz: Sittengeschichte des Lasters, S. 121–144, hier S. 140f.).