Walzenkrug aus dickwandigem, farblosem Glas, angeschmolzener Standring mit Olivenschliff und Henkel. Die Wandung ist mit einem Ovalmedaillon mit dem bekrönten Ligaturspiegelmonogramm "SFB" dekoriert, beidseitig von Putten gehalten. Ein Kranz aus geschliffenen Oliven rahmt das Medaillon. Die restliche Wandung wird oben und unten von Bändern aus tiefgeschliffenen Queroliven gerahmt, in übereinander liegenden Reihen gesetzt, dazwischen je eine große Raute zwischen einem geometrisch angeordneten dreifachen Strahlenschliff.
Der Krug wurde 1883 von einer Frau Stabsarzt Bethge für die Sammlung erworben. Eine Datierung ins frühe 18. Jahrhundert und die Verortung nach Brandenburg orientiert sich an einem sehr ähnlichen Krug im Bestand, der das Monogramm Friedrichs I. trägt (Inv. Nr. II 62/1556). Ebenso wie Potsdam, Grimnitz, Pinnow, Zerpenschleuse oder Marienwalde ist dennoch aufgrund stilistischer Vergleiche eine sächsische oder schlesische Hütte als Hersteller denkbar. Der flächige Tiefschliffdekor ist untypisch für Gläser mit brandenburgischer Provenienz. [Verena Wasmuth]