Schwarz-Weiß-Fotografie verschiedener, nebeneinander arrangierter Schleifen mit menschlichen Haaren/Zöpfen. Über jeder Schleife ist ein Schild mit einem Namen angebracht. Es scheint sich hier um männliche Namen zu handeln. Insgesamt sind drei Reihen zu je drei Schleifen/Zöpfen abgebildet. Die Aufnahme erfolgte frontal, der Hintergrund, auf dem die Zöpfe arrangiert wurden, ist neutral.
Kontext:
Laut Bildunterschrift handelt es sich hierbei um die Sammlung eines sogenannten „Haarfetischisten“ bzw. „Zopffetischisten“ bzw. „Zopfabschneiders“. In der Publikation „Sittengeschichte des Lasters“ ist zu lesen: „Der Zopffetischist ist teils Haarfetischist, teils Saliromane oder Sadist. Ersteres, wenn es ihm nur auf die Erlangung eines Fetischs ankommt, letzteres, wenn der Höhepunkt seiner Wollust mit dem Raub des Zopfes zusammenfällt. […] Ueber die Strafbarkeit des Zopffetischisten sind sich die Juristen nicht einig. Sie nehmen je nach der verschiedenen juristischen ‚Konstruktion‘ Diebstahl, Körperverletzung oder Beleidigung an.“ (siehe Schidrowitz: Sittengeschichte des Lasters, S. 218)
Eine Abbildung der Zopfsammlung hing in einem Ausstellungsraum des Instituts für Sexualwissenschaft zusammen mit anderen Bildern an einer Wand. Dies lässt sich auf der Grundlage einer zeitgenössischen Fotografie des Raums rekonstruieren, der Abbildungen und Objekte sog. „Geschlechtstriebabweichungen“ präsentierte.