Dieser Esslöffel mit der Gravur "Volkseigen BB" stammt aus der Betriebskantine des Volkseigenen Betriebes (VEB) Bergmann-Borsig im Ortsteil Pankow-Wilhelmsruh. Herstellungszeitraum und Nutzungsdauer sind bislang nicht bekannt.
Bis zur Errichtung des Sozialtrakts (ein Anbau der neu erbauten Turbinenhalle) Anfang der 1950er Jahre erfolgte die Essensversorgung der Belegschaft des VEB Bergmann-Borsig im Speisesaal des Block 4. Seit 1985 wurde das Essen dann in dem neu errichteten Werkrestaurant in unmittelbarer Nähe des Kulturhauses ausgegeben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb Bergmann-Elektricitätswerke AG von der Sowjetischen Militäradministration beschlagnahmt und durch die Deutsche Treuhandstelle im Sowjetischen Besatzungssektor verwaltet. Statt Rüstungsgütern wurden allerlei Dinge des täglichen Bedarfs gefertigt. Dazu gehörten Kochtöpfe, Pflüge, Handkarren oder Herdplatten.
1949 wurde auf Beschluss der Sowjetischen Besatzungsmacht aus der einstigen Aktiengesellschaft ein Volkseigener Betrieb. Das Unternehmen hieß nun VEB Bergmann-Borsig.
Von 1949 bis 1990 wurden insgesamt mehr als 300 Turbosätze im Leistungsspektrum von 25 bis 110 MW hergestellt, vorrangig für die Kraftwerke in der DDR, aber auch einige für den Export, so nach Indien, Finnland, Kuba und China. Außerdem wurden ab 1967 insgesamt 32 Turbosätze sowjetischer Produktion im Leistungsbereich von 200 bis 500 MW durch Bergmann-Borsig in der DDR installiert und in Betrieb genommen. 1989 hatte der VEB Bergmann-Borsig insgesamt 4.800 Beschäftigte, davon etwa 3.500 im Werk Wilhelmsruh.
Mit Wirkung vom 1.7.1990 wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt und war nunmehr im Besitz der Treuhand. Am 20.3.1991 kaufte das Großunternehmen ABB (Asea Brown Boveri) das Unternehmen, das zunächst unter dem Namen ABB Bergmann-Borsig GmbH und ab dem 1.1.1993 als ABB Kraftwerke Berlin GmbH firmierte. Die Mitarbeiterzahl war bis dahin durch Entlassungen und Ausgliederungen bereits auf etwa 1.300 gesunken. Mit der Übernahme der Kraftwerksaktivitäten von ABB durch Alstom entstand die nunmehr gültige Firmenbezeichnung Alstom Power Service GmbH, die an ihrem Standort in Wilhelmsruh noch etwa 320 Beschäftigte hat.
Die Produktion bzw. Reparatur von Kraftwerksanlagen konzentriert sich nun auf dem Kernareal des früheren Bergmann-Geländes. Gleichzeitig versucht ABB das übrige Gelände zu einem Gewerbepark mit Bezeichnung PankowPark zu entwickeln. In den größtenteils denkmalgeschützten Gebäuden, von denen dennoch schon einige abgerissen waren, wird versucht und wurde teilweise schon erreicht, auf behutsame Weise historische städtebauliche Strukturen mit wirtschaftlicher Nutzung zu vereinen. Heute sind hier mehr als 80 Unternehmen angesiedelt, aber auch Künstlerateliers, Kleingewerbe und Kulturstätten und Ausbildungsbetriebe wie die BaFu Nord GmbH. Die Mitarbeiterzahl liegt bei insgesamt 1.800. Dabei ist das wichtigste Unternehmen eine Fabrik zur Herstellung von Schienenfahrzeugen, die 1995 durch Adtranz neu gebaut worden war und heute zum Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail gehört. Weitere größere Unternehmen auf dem Gelände, die nach 2000 auch neue Werkshallen errichtet haben, sind die KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH, die in den 1990er Jahren als Ausgründung aus der ABB Kraftwerke Berlin GmbH entstand, sowie die Black Box Music Veranstaltungstechnik GmbH.