Zylindrisches Weißbierglas aus farblosem Glas mit am Mündungsrand aufgeschmolzenem opak-türkisem Glasfaden, Abriss am Boden. Auf der Wandung ist in Mattschnitt eine Jagdszene auf einem Landschaftssockel mit Bäumen und einer Erhöhung mit einer Kirche dargestellt: Ein Jäger mit Hund schießt auf einen Hirschen und eine Rehkuh , darüber die Inschrift "Kappel".
Der farbige Mündungsrand macht diese Bierstange zu einer Rarität. Einen Milchglasrand tragen diverse Berliner Weiße-Pokale, Schalen und auch Potsdamer Stangen aus Norddeutschland im 19. Jahrhundert (vgl. Lachmann, Die gute Form, 2016, Kat. 134, 136, 137; Dexel, Gebrauchsglas, 1977, Abb. 106, S. 146 und Abb. 234, S. 211). Dieses Glas gehört zum Altbestand und ist als Zechliner Produkt aus der Zeit um 1800 inventarisiert. Es wurde dem Museum im April 1881 von Sanitätsrat Dr. Rintel geschenkt. [Verena Wasmuth]