Ein Paar ungefasste Trinkschalen mit abgerundet ansteigender Wandung, die Standfläche ist mit etwa 2 cm Durchmesser recht klein, jeweils mit Abrissnarbe. Die zugehörigen Unterschalen mit ausgeschliffenem Abriss, alle Ränder verwärmt.
Die beiden Tassen haben verschiedene Höhe und Durchmesser. Sie gehören zu einem Geschirr, zu dem auch eine Kanne gehört (Inv. Nr. II 62/518 A, siehe drei weitere Koppchen im Bestand der SSB, Inv. Nrn. II 62/522 a,b A, SM 2017-00841 a,b und SM 2017-00848 a,b).
Mit der Mode des Teetrinkens kam in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kunstvoll gefertigtes Service auf. Einige wenige Bespiele aus Goldrubinglas, farbschlierig und leicht amathystfarben, sind überliefert (vgl. Poser, Koppchen, 2006; Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, 2001, S. 219f. und 242f.; Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst, 1978, Kat. 103, S. 165). Die Koppchen und Unterschalen sind Vorgänger der erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts aufkommenden Tassen mit angefügten Henkeln. Sie gelangten kurz vor Weihnachten 1931 als Schenkung in den Bestand des Museums. [Verena Wasmuth]