Die Schallplatte wurde 1975 für den Literaturunterricht der Klassenstufe 8 in den Polytechnischen Oberschulen der DDR produziert. Sie enthält auf der einen Seite das Hörspiel "Der Prozess der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431" von Anna Seghers und auf der anderen Seite das Hörspiel "Krassin rettet Italia" von Friedrich Wolf.
Die (für den Unterrichtsgebrauch gekürzte) Hörspielfassung von "Krassin rettet Italia" stammt aus dem Jahre 1929 und ist die älteste vollständig erhaltene Hörspielproduktion des Deutschen Rundfunks. Die Handlung basiert auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahre 1928. Ein Funkamateur aus der Sowjetunion fing damals den SOS-Ruf des mit dem Luftschiff "Italia" über dem Nordpol abgestürzten italienischen Polarforschers Nobile auf. Bei der darauffolgenden Rettungsaktion erreichte der sowjetische Eisbrecher "Krassin" als erster die Verunglückten. Der Kommunist Friedrich Wolf nutzte die spannende Handlung auch als Möglichkeit, mit seinem Hörspiel zur weltweiten Solidarität aufzurufen.
Der Arzt Friedrich Wolf (1888-1953) machte sich in den 1920er Jahren auch als Dramatiker einen Namen. Als Jude und Kommunist musste Wolf mit seiner Familie 1933 Deutschland verlassen und ging über verschiedene Zwischenstationen nach Moskau ins Exil. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in der Sowjetunion war er aktiv als Propagandist für die sowjetische Seite tätig und gehörte 1943 zu den Gründungsmitgliedern des Nationalkomitees Freies Deutschland.
Nach Kriegsende kehrte Friedrich Wolf nach Berlin zurück und wohnte mehrere Jahre in der Elsa Brändström-Straße in Berlin-Pankow. Er betätigte sich als Kulturpolitiker, wurde 1949 erster Botschafter der DDR in Polen und war weiterhin schriftstellerisch tätig.
1948 bezog er ein Haus in Lehnitz, wo er bis zu seinem Tode lebte. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.
Im ehemaligen Wohnhaus in Lehnitz befindet sich eine Friedrich-Wolf-Gedenkstätte.