Der tabellarisch aufgebaute Dreispalten-Kalender enthält neben den Tagesdaten u.a. die Heiligennamen nach dem kirchlichen Kalender, Sternbilder, wöchentliche Angaben zum Wetter und für jeden Sonntag eine bildliche biblische Darstellung. Oben am Schluss des Einleitungstextes heißt es: "Durch Petrum Apianu(m) Astronomum […] Ingolstat Practicirt".
Peter Apian (eigtl. Bennewitz oder Bienewitz, latinisiert Petrus Apianus) (1495-1552) stammte aus Leisnig in Sachsen und war ab 1527 Professor der Mathemaik in Ingolstadt. Er betätigte sich auch als Astronom, Kosmograph und Kartograph. Vgl. sein "Astronomicum Caesareum" (Ingolstadt 1540).
Das Blatt ist ein Fragment. Neben zahlreichen starken, aber weitgehend textverlustlosen Einrissen an allen Rändern fehlt vor allem am unteren Rand rund ein Fünftel des Kalendertextes mit den kompletten Angaben für die Monate April, August und Dezember. Die letzten zwei bis vier Tage der drei jeweiligen Vormonate fehlen ebenfalls. Dieser Gesamtzustand bestand schon zum (wohl im 19. Jh. liegenden) Zeitpunkt des Aufziehens auf ein starkes Trägerblatt, als wohl auch die rückseitige Sammler-Aufschrift (li. o.) "Zeichnungen No. 6." hinzukam. Die li. obere Ecke des Trägerblattes ist mit einem geraden Schnitt abgetrennt. Möglicherweise befand sich hier rückseitig ein Besitzerstempel.
Provenienz: Altbestand des Archivs.