Andenkentasse in Kalathosform mit drei angesetzten Löwenfüßen in Gold. Konkav einschwingende Wandung, am unteren Tassenrand ein umlaufender Perlstab. Palmette am Henkelansatz, an der unteren Tassenwandung zwei Schaftringe. Auf der vorderen Tassenwandung die Beschriftung "Zum Andenken." in goldener Frakturschrift, darüber eine umlaufende bunte Blumenranke. Schmaler Goldstreifen an oberer Außenwandung, der innere Lippenrand ist mit einem breiten Goldstreifen bemalt. Palmette am Henkel sowie Henkelrücken sind goldstaffiert.
Zustand: Henkel am Tassenrand ausgebrochen und mittig im Henkelband gebrochen; unterer Ansatz vorhanden; Haarriss in der Innenwandung (ca. 2,3 cm im aufgebogenen, inneren Lippenrand); leichte Abschläge an zwei Löwenfüßen; Abrieb der Goldstaffage an Löwenfüßen und Lippenrand; vereinzelte Aschekörner in der Innenwandung und auf dem Tassenboden.
Auf der Unterseite eine Unterglasurmarke: Strichmarke in Blau (Markentafel Nr. 1 nach Ponert 1993) und drei Pressmarken: "43", "W" und "F". Datierung: 1835-1837
Modell: Nicht identifiziert. In den Preisverzeichnissen der Manufaktur F. A. Schumann ist die Tasse nicht verzeichnet.
1995 wurde die Tasse vom Heimatmuseum Tiergarten, einer Vorgängerinstitution des Mitte Museums, angekauft und als ein Produkt der Manufaktur F. A. Schumann, Berlin, verzeichnet. Das kann heute nur noch zu 50 % bestätigt werden. Die Porzellanfabrik Nathusius (1824-1847) in Althaldensleben nutzte die identische Strichmarke in Blau unter Glasur schon Jahre vor F. A. Schumann. Die Manufaktur F. A. Schumann (1835-1880) nutzte den blauen Strich nur in den ersten drei Produktionsjahren. Für den Manufakturgründer Friedrich Adolph Schumann war die Porzellanproduktion Neuland. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Erstlingsprodukt - ohne Erfahrung in der Porzellanproduktion - von solch guter Qualität ist, ist gering. Die Tasse ist einwandfrei: Die Löwenfüße, der Perlstab sowie die Palmette am Henkel sind nahezu perfekt geformt; die Malerei ebenfalls fast perfekt aufgetragen. Tendenziell wird die Andenkentasse eher der Porzellanfabrik Nathusius zugeschrieben, mit Sicherheit kann das jedoch nicht bestätigt werden.
Inventarnummer: K-Schum 4/6a