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Berlin-Kreuzberg: Adalbertstraße 19, Gruppenbild vor Pfeils's Familien-Heim

Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv Fotografien Sachen, Ereignisse Ansichten (Orte, Gebäude, Landschaften) Berlin (Fotografien) Gruppenbilder [LGV-Archiv, C 12 A-2-0706]
Berlin-Kreuzberg: Adalbertstraße 19, Gruppenbild vor Pfeils's Familien-Heim (Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv CC BY)
Herkunft/Rechte: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv (CC BY)
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Beschreibung

Aufnahme eines unbekannten Fotografen, 1914
Vor "Pfeil's Familien-Heim", das in den beiden links und rechts von Fenster und Tür hochkant quer angebrachten Schildern auch als "Frühstück-Stube" wirbt, zugleich (im Schaufenster) mit Bierausschank ("zum Patzenhofer") haben sich 16 Personen zu einem Gruppenbild versammelt, darunter zwei Frauen und zwei Jungen. Hinter der Fensterscheibe sieht man weitere drei Herren stehen. Der Inhaber der Lokalität (nicht auch Hausbesitzer) war laut Adressbuch 1914 der Gastwirt Otto Pfeil (Adressbuch Berlin 1914, S. I 2375 und S. III 7; nähere Informationen zu ihm siehe unten in der Rubrik "Ausführliche Beschreibung"). Die Personengruppe wird sich also wohl aus Beschäftigten und (Stamm-)Gästen zusammensetzen. Über der Haustür die Hausnummer 19. Rechts neben der Haustür ein Emailleschild des im Haus ansässigen Töpfermeisters Franz Graf, der für seine Ofenarbeiten wirbt (nähere Informationen zu ihm siehe unten in der Rubrik "Ausführliche Beschreibung"). Darüber eine große Uhr, die zum rechts angeschnittenen Nachbargeschäft, der Uhren- und Goldwarenhandlung der Uhrenhändlerin M. Mercier gehört (Adressbuch 1914, S. I 2056).
Links mit etwas mehr als einer Fensterachse angeschnitten das Nachbarhaus Adalbertstraße 20. Im Erdgeschossfenster rechts sieht man Blumen und einen gemusterten Vorhang, die Werbeaufschrift über der Kellertür "Gas- u. Wasser-Anlagen" dürfte zum 1914 hier nachweisbaren Klempnermeister Friedrich Staub gehören (Adressbuch 1914, S. I 3119, III 7).
Beide Häuser sind 2023 noch vorhanden.

Die rückseitige Postkartennachricht aus dem Jahr 1914 stammt von Otto Pfeil, der seiner Schwester einen Gruß in die Neumark, aus der auch er kam, sendet. Der Text lautet: "Berlin den 12. 4. 14. / Liebe Schwester / Ich muß dir auch / ein paar Zeilen zu / kommen lassen, wie / geht es dir noch hoffent / lich gut, uns auch / siehe mein neues / Heim. / Frohliche / Ostern Otte Bertha u. Kinder." Adressat ist "Frau Wilhelm. […] Schmidt / Landsberg a/W. / Böhmestr. 23." Die Postkarte ist mit der üblichen grünen 4-Pfennig-Germania-Briefmarke frankiert und in "BERLIN S" vom Postamt "42" am "12.4.[19]14 [um] 5-6 N" abgestempelt.
Pfeils Hinweis auf "mein neues Heim" ist in der Tat so zu verstehen, dass er die im Bild gezeigte Schankwirtschaft gerade erst eröffnet hatte, denn im Adressbuch des Vorjahres ist er noch nicht hier verzeichnet, sondern wohnt (als Gastwirt) in Berlin O 112, Oderstraße 27 a, Hinterhaus II. Stock (Adressbuch 1913, S. I 2322).

Provenienz: Altbestand des Archivs (erworben im Handel).

Beschriftung/Aufschrift

Auf der Rückseite Linienvordruck für Nutzung als Postkarte, als solche genutzt für private, familieninterne Nachricht (Text siehe oben).

Material/Technik

Fotografie (Papierabzug)

Maße

9,0 x 13,9 cm (Weltpostkartenformat)

Ausführliche Beschreibung

Otto Pfeil
Der Schankwirt Otto Pfeil, evang., * 16. 11. 1867 Groß Fahlenwerder, Kr. Soldin (Neumark), † 9. 6. 1918 im Krankenhaus Bethanien in Berlin(-Kreuzberg), war zuletzt wohnhaft im abgebildeten Haus Adalbertstraße 19. Verheiratet war er ab 3. 6. 1893 mit der ebenfalls aus der Neumark stammenden Bertha geb. Hoff (* 5. 11. 1865 Schöneberg, Kr. Soldin, † 18. 3. 1955 Belrin-Kreuzberg). In der Heiratsurkunde wird er noch als Arbeiter, wohnhaft in Berlin, Breslauerstr. 6, bezeichnet. Anlässlich der Geburt der ersten Kinder erscheint er 1894 als Gastwirt und 1897 als Schankwirt, in beiden Fällen bereits in der Adalbertstraße, aber noch in der Haus-Nr. 40.
Quellen: Landesarchiv Berlin, Standesamt Berlin VII A, Reg.-Nr. B 590/1893; Standesamt Berlin VI, Reg.-Nr. A 1368/1894; Standesamt Berlin VI, Reg.-Nr. A 278/1897; Standesamt Berlin V A, Reg.-Nr. C 778/1918; Standesamt Berlin-Kreuzberg, Reg.-Nr. C 671/1955.

Franz Graf
Der Töpfermeister Franz Graf, evang., * 27. 6. 1872 Berlin, war zweimal verheiratet, ab 11. 10. 1904 mit Elsbeth Repke und, nach 1914 erfolgter Scheidung, ab 9. 8. 1916 mit Auguste geb. Rietz. 1904 wohnte er noch Grüner Weg 13, war aber bereits Töpfermeister, 1916 wohnte er im abgebildeten Haus Adalbertstraße 19.
Quellen: Landesarchiv Berlin, Standesamt Berlin V A, Reg.-Nr. B 985/1904; Standesamt Berlin V B, Reg.-Nr. B 326/1916.

Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

Objekt aus: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Archiv

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