Radierung von Karl Albrecht Buschbaum
Blick durch die Tordurchfahrt im 1. Quergebäude in Richtung Spree. Hinten das 2. Quergebäude des Grundstücks Am Krögel 1, links Toilettenanlage, dahinter links (mit Satteldach) das südliche Hofgebäude des Nachbargrundstücks Stralauer Straße 34. Im Vordergrund Laterne.
Aus einem mittelalterlichen Handelshof war der "Krögelhof" im 19. und frühen 20. Jh. zu einem eher ärmlichen Wohnquartier geworden. Grafisch und fotografisch war der von der Stralauer Straße nach Süden zur Spree abgehende Straßenabschnitt Krögel jedoch kurz vor und nach seinem Abriss 1935 eines der häufigsten, massenhaft verbreiteten Motive aus Alt-Berlin. Er wurde zu einem – geradezu mythosartigen – Symbol für das in der sich modernisierenden Metropole verloren gehende altstädtische (Kleinbürger-)Milieu. Auch mit solchen für ein breiteres Publikum geschaffenen Radierungen versuchten sich zeitgleich mehrere Künstler an diesem Motiv.
Der Kunstmaler und Graphiker Karl Albrecht Buschbaum (geb. 5. 4. 1885 Darmstadt, gest. 28. 2. 1955 ebd.) lebte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (mindestens 1909–1943) in Berlin.
Provenienz: Erworben 2020 im Berliner Antiquariatshandel.
Literatur zum Krögel: Susanne Gänshirt-Heinemann: Der Krögel. Eine Gasse in Berlin. Berlin 2000 (Berlinische Reminiszenzen 81). – Dieselbe: Der Krögel. Die Entdeckung und Ästhetisierung der Altstadt Berlins in Fotografien 1887 bis 1938. Berlin 2003.