Bernhard Heiliger kannte die Porträt- und Kunstfotografin Gerda Schimpf (1913–2014) seit der frühen Nachkriegszeit. Schimpf eröffnete 1946 ihr eigenes Fotoatelier und porträtierte viele bekannte Persönlichkeiten der Zeit wie Karl Hofer, Heinz Trökes und Renée Sintenis. Auch von Heiliger machte sie bis weit in die 1950er Jahre sowohl Porträt- als auch Atelieraufnahmen und fotografierte seine Werke. Von 1959 bis 1978 lehrte Schimpf als Dozentin für Fotografie am Berliner Lette-Verein.
Heiligers Darstellung offenbart eine markante Strenge und Reduktion, die als Vorstufe für die ein Jahr später entstehenden anonymen und sehr abstrahierten Figurenköpfe gesehen werden kann (WV111 Kopf einer Figur I, 1949; WV112 Kopf einer Figur II, 1949, WV113 Frauenkopf, 1949 und WV114 Kopfplastik, 1949). Dies äußert sich u.a. in der Ausarbeitung der Augen, die durch waagerechte Einkerbungen angedeutet sind.