Die Fotografie ist 1984 entstanden. Mit dem Schauspieler Ernst Schröder verband Bernhard Heiliger eine lange und intensive Freundschaft. "Als wirklich beruhigend aber empfinde ich unsere Freundschaft, wenn ich in Heiligers Atelier bin, genauer gesagt in seinem Atelier in der Hochschule. Es ist anonymer als sein Atelier zu Hause, wo auch Gesellschaften stattfinden und wo das Private den Vorrang hat. In der Hochschule trifft man Heiliger immer als den an, der er in erster Linie ist, ein unermüdlicher Arbeiter, ein behutsamer Experimentator, von oben bis unten mit Gips bestaubt. In seiner Arbeit ist er sich selbst genug. Er ist wie eine seiner vielen vegetativen Figuren, er möchte in Ruhe gelassen werden und still vor sich hin wachsen. Alles Geschäftige, alles Geschäftliche soll ferngehalten werden..." (vgl. Ernst Schröder: Das Leben – verspielt, Frankfurt am Main 1978, S. 224ff.) Auf diesem Originalabzug ist fotografisch festgehalten, wie beide gemeinsam an einem Modell arbeiten. Schon im Jahre 1966 inszenierte Ernst Schröder "Faust II" am Berliner Schillertheater, für das Bernhard Heiliger das Bühnenbild gestaltete, nachdem er sich den Überredungskünsten seines Freundes gebeugt hatte, eine solche ihm ungewohnte Arbeit anzunehmen.